Aktiendepot: Alle Infos & der Depot-Vergleich 2022

Lesedauer: 8 Min. Vorlesen

Wer mit Aktien handeln, festverzinslichte Papiere wie Anleihen sowie Fondsanteile kaufen oder in ETF-Sparpläne investieren möchte, braucht ein Aktiendepot. Hier kannst du dein Vermögen verwalten, Käufe und Verkäufe tätigen und hast jederzeit einen Überblick über die aktuellen Aktienkurse sowie dein Anlagevermögen. Bevor du dich für einen Anbieter entscheidest, gilt es zu nächst einmal die unterschiedlichen Anbieter miteinander zu vergleichen und auf Depotkosten oder Ordergebühren zu achten.

Was ist ein Aktiendepot?

Ein Aktiendepot ist die Grundlage für deinen Aktienkauf. Es funktioniert ähnlich wie ein Tagesgeldkonto Tagesgeld ist flexibel und ohne feste Laufzeit. Allerdings ist auch der Zinssatz flexibel. , indem du sowohl Geld von deinem Girokonto einzahlen als auch wieder dorthin abbuchen kannst. Über dieses „Konto“ führst du auch alle Transaktionen durch: Du kaufst Wertpapiere ein, lagerst sie hier und verkaufst sie wieder. Außerdem kannst du jederzeit sehen, wie deine Aktien stehen, wie viel Gewinn oder Verlust du gemacht hast und welchen Gesamtwert du besitzt. Früher hat man noch eine richtige Urkunde für jeden Aktienkauf bekommen, heute funktioniert zum Glück alles digital.

Andere Bezeichnungen für ein Der Gesamtwert der in Umlauf befindlichen Aktien eines börsennotierten Unternehmens. Aktiendepot können auch Depotkonto, Trading-Konto oder Wertpapierkonto sein. Lass dich davon nicht irritieren, es ist immer das gleiche damit gemeint.

Da ich mittlerweile fast alle Aktien, die ich kaufe langfristig halte (und etwas erfahrener und entspannter geworden bin) schaue ich maximal einmal im Monat in mein Aktiendepot rein. Allerdings ist der Blick ins Depot nach wie vor ein großer motivierender Faktor! Wenn du jeden Monat Geld investierst und siehst, wie dein Vermögen langsam wächst, ist es ein viel besseres Gefühl, als sich die x-te neue Jeans zu kaufen. Und irgendwann macht der Aktienkauf sogar genau so viel Spaß, wie Kleidung zu kaufen oder eine Reise zu buchen.

Wo lege ich ein Depot an?

Früher war der klassische Weg: Man geht zu seiner Hausbank und legt mithilfe des persönlichen Finanzberaters ein Depot an. In Zeiten des Internets kannst du dein Aktiendepot auch schnell und einfach online abschließen. Ich habe zwei Wertpapierdepots: Eines bei einer Direktbank und eines bei einem Online-Broker. Eine Direktbank funktioniert auch wie eine klassische Hausbank, wie beispielsweise die Sparkasse. Allerdings hat sie keine Filialen, sondern besteht nur digital. Ein Online-Broker agiert, wie der Name schon sagt, auch nur Online. Im Gegensatz zu einer Direktbank, kannst du hier aber kein Girokonto oder Tagesgeldkonto abschließen. Solche Depots dienen nur dem Handel mit Aktien und Wertpapieren.

Vorteile von Direktbanken und Online-Brokern

Meiner Meinung nach gibt es gleich zwei gute Gründe, warum es sich lohnt das Aktiendepot besser bei einer Direktbank oder einem Online-Broker zu eröffnen:

  1. Du zahlst weniger Gebühren: Wenn alles online funktioniert und abgewickelt wird, braucht man keine teuren Filialen in der Innenstadt, die unterhalten und mit Mitarbeitern besetzt werden müssen. Die Bank spart also Geld. Und dadurch sparst auch du Geld, indem du geringere Kosten und Gebühren hast.
  2. Du hast auch niemanden, der dir ständig irgendwelche Wertpapiere andrehen möchte, damit er seine Provision bekommt. Wenn du zu deiner Hausbank gehst, um ein Aktiendepot zu eröffnen, möchte dir dein Berater mit Sicherheit „helfen“ und dir die „besten Fonds“ empfehlen, etc. Klar, denn als Börsenneuling bist du gefundenes Fressen, dem man alles andrehen kann. Bei einer reinen Online-Bank rufst du nur an, wenn du Fragen hast. Niemand möchte dir irgendetwas andrehen und du hast deine Ruhe.

Eine Übersicht aller Aktiendepots und ihrer Kosten findest du im Broker-Vergleichs-Rechner 2022.

Kosten & Depotgebühren: Worauf solltest du achten?

Depotgebühren: Im Gegensatz zu vielen Girokonten, ist das Aktiendepot oft kostenlos. Das heißt du musst nichts für die Depotführung bezahlen.

Ordergebühren: Kosten fallen meist nur dann an, wenn du auch eine Order tätigst, also Wertpapiere kaufst. Hier gibt es einen Unterschied zwischen der Orderprovision und dem Festpreis. Ein niedriger Festpreis lohnt sich vor allem dann, wenn du vorhast auch größere Order zu tätigen. Dieser liegt meist bei ein paar Euro. Andere bemessen die Höhe anhand des Handels prozentual: So orientieren sich die Kosten am Ordervolumen, was vergleichsweise höhere Gebühren verursachen kann. Bei manchen setzt sich der Preis aus Festpreis und Orderprovision zusammen. Hier lohnt es sich vorher zu überlegen: Möchte ich auf lange Sicht, viele kleine Trades tätigen, oder spare ich und tätige dann wenige große Orders.

Taggleiche Ausführungen: Du hältst nichts von einer Buy & Hold Strategie und möchtest viel traden? Dann achte darauf, dass bei taggleichen Ausführungen nur einmalig Kosten anfallen.

Kostenlose Taggleiche Ausführungen bekommst du bei folgenden Brokern:

Sparplan: Wenn du dich für ETFs interessierst und hauptsächlich dein Geld in Sparpläne investieren möchtest, solltest du unbedingt einen Broker bevorzugen, der kostenlose Sparpläne ausführt. Andernfalls schmälern die Ausführungskosten deine Rendite!

Kostenlose ETF-Sparpläne findest du bei folgenden Anbietern:

Dividendenauszahlung: Achte auch auf eine kostenfreie Dividendenauszahlung. Falls du dir ein passives Einkommen mit Dividenden aufbauen möchtest, schmälert es deinen Gewinn und du musst ein Stück vom Kuchen an deine Bank abgeben!

Ungewöhnliche Kosten: Unüblich sind zudem Gebühren für Verrechnungskonten Kein reales Bankkonto, sondern ein Hilfskonto in der Buchhaltung. Hier wird das Bargeld aus dem Aktiendepot verbucht. , was bedeutet, dass du jederzeit unbedenklich Geld von deinem Depotkonto auf dein Girokonto transferieren kannst, und umgekehrt.

Einlagezins: Allerdings darfst du auch nicht mit Einlagezinsen rechnen. Dafür gibt es bei vielen Brokern Neukundenaktionen, mit denen du sogar ein wenig Startkapital bekommst.

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ETF-Sparpläne

Da das für dich passende Aktiendepot von deinem Investitionsplan abhängt, kann man nicht pauschal einen Anbieter empfehlen. Wenn du zum Beispiel langfristig einen ETF-Sparplan aufbauen und nicht mit einzelnen Aktien handeln möchtest, dann solltest du darauf achten, dass die Gebühren für den ETF-Sparplan möglichst niedrig oder sogar kostenlos sind.

Falls du regelmäßig kleine Beträge investieren möchtest, solltest du lieber einen Broker wählen, bei dem du eine entsprechend kleinere Gebühr je Order zahlst. Wenn von deinen 100€, die du vielleicht jeden Monat in Aktien investieren möchtest, 5€ Ordergebühren abgehen, macht das auf 10 Jahre gesehen 600€. Im Vergleich zu beispielsweise 2€, die auf 10 Jahre gerechnet 200€ ergeben. Immer noch viel, aber ein gewaltiger Unterschied, oder auch einfach mal ein Wellness-Wochenende mehr im Jahr!

Bevor du ein Depot bei einer Bank eröffnest, solltest du dir überlegen, welche Aktienstrategie Ein festgelegter Plan, nach dem eine Anlegerin ihre Investitionen tätigt. Die Anlagestrategie entspricht den persönlichen Präferenzen und kann sich im Laufe des Lebens verändern. du fahren möchtest: Möchtest du überwiegend mit Aktien und Wertpapieren handeln oder möchtest du vorwiegend ETFs kaufen. Die Angebote der Banken unterscheiden sich oft dahingehend, dass du bei der einen günstig Wertpapiere kaufen kannst und bei der anderen ETFs günstig handelst.

Nutze auch einen Depot-Vergleichs-Rechner damit du dir einen Überblick über alle Anbieter verschaffst. Meiner Meinung nach, bist du aber bei der comdirect, Onvista oder 1822 sehr gut beraten. So werden hier beispielsweise taggleiche Ausführungen zu einer zusammengefasst und nicht berechnet. Was für dich bedeutet: Du sparst bares Geld!

Hier kommst du direkt zum Test der besten Anbieter für ETF-Sparpläne

Alle wichtigen Infos zum Aktiendepot, zu Kosten und Gebühren sowie einen Vergleich der besten Broker bekommst du auf dieser Seite.

Wie eröffne ich ein Aktiendepot?

Du musst nur fünf Schritte tun, um endlich dein eigenes Aktiendepot zu eröffnen und mit deinem Aktienhandel zu starten: Recherche und Auswahl, Ausfüllen des Formulars, Abschließen der Legitimation, Einrichten mit dem Eröffnungspaket und schließlich mit deinem ersten Investment loslegen.

Falls du dir noch unsicher bist, welches Produkt das richtige für dich ist, hab keine Scheu den Kundenservice anzurufen und zu schildern, was du vorhast. Die Telefonberater werden in der Regel nicht nach Umsatz bezahlt und werden somit auch nicht versuchen dir etwas überteuertes und Unsinniges anzudrehen.

Abgeltungssteuer vermeiden

Du hast nun also dein erstes Aktiendepot eröffnet und möchtest mit dem ersten Aktienkauf beginnen. Wichtig ist, dass du als Erstes die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge vermeidest. Normalerweise führst du 25 Prozent der Gewinne, die du erzielst an das Finanzamt ab. Wenn du also Aktien für 100 Euro kaufst, und sie zu einem späteren Zeitpunkt für 200 Euro verkaufst, hast du 100 Euro Gewinn gemacht. Von diesem Gewinn gehen 25 Euro (plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) an das Finanzamt. Praktischerweise musst du dich nicht selbst darum kümmern, weil deine Bank es direkt abzieht und ans Finanzamt abführt.

Allerdings steht dir als Single ein Freibetrag in Höhe von 801 Euro zu. Bei Ehepaaren sind es entsprechend 1602 Euro . Erst, wenn du mehr Gewinn im Jahr erzielst, zahlst du Steuern. Stell also sicher, dass du bei deinem Aktiendepot den Freistellungsauftrag ausfüllst und einreichst. Normalerweise ist die Bank auch so freundlich, dass sie dich per Mail oder Brief daran erinnert.

Natürlich kannst du auch mehrere Depots bei verschiedenen Banken haben. So machen das sogar die meisten Anleger, da sich die Vorteile von Broker zu Broker unterscheiden. Während du beispielsweise bei der einen Bank kostenlose oder günstige Fonds bekommst, kannst du bei der anderen günstig Aktien handeln. Und schon machen mehrere Depots Sinn und bieten dir Vorteile.

Aktiendepot für Kinder anlegen: Darauf solltest Du achten!

Du möchtest nicht nur für dich investieren, sondern auch für dein Kind oder dein Patenkind? Ein Junior-Depot bietet viele Vorteile: Kinder werden direkt mit Aktien und Börse vertraut gemacht und in den 18 Jahren bis zur Volljährigkeit, kann sich der Zinseszinseffekt entsprechend entfalten.

Ein Junior-Depot erhältst du aber nicht bei jeder Bank. Hier sind vier ausgewählte Banken, die Wertpapierdepots auch für Kinder anbieten: ING, Consorsbank und Comdirect.

Die Vorteile von einem Kinderdepot sind, dass du die Abgeltungssteuer hier auch für das Kind voll ausnutzen kannst- Zudem müssen keine Steuern gezahlt werden, wenn das Einkommen des Kindes unter dem Grundfreibetrag liegt, der sich bei ca. 10.000 Euro jährlich befindet.

Es gibt allerdings auch einen Nachteil: Läuft das Kinderdepot auf den Namen des Kindes, so hat dies bei Volljährigkeit volles Zugriffsrecht und kann mit dem Geld machen, was es möchte. Das kann gut ausgehen – oder auch nicht. Vertrauen und das Beibringen eines guten Umgangs mit Geld sind hier also Voraussetzung.
Bei der Auswahl des passenden ETFs fürs Kind, entscheiden sich viele für einen breit gestreuten, weltweiten Index wie den MSCi World oder den MSCI All Country World. Letzterer vereint Industrieländer und Schwellenländer in einem Index.