So vermeidest du Konsumschulden

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Immer mehr Menschen nehmen für den Kauf von Konsumgütern Kleinkredite auf oder ihren Dispokredit in Anspruch. Erfahre, wie du die Schuldenfalle umgehst und Konsumschulden vermeidest.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Konsumschulden entstehen, wenn mehr Geld in Konsumgüter investiert wird, als man besitzt. Dafür nehmen viele sogar einen Kredit auf und riskieren, in die Schuldenfalle zu rutschen.
  • Den Dispo zu kündigen, sich nicht mehr von Sparangeboten locken zu lassen und auf Ratenzahlungen zu verzichten, kann dabei helfen, Konsumschulden zu vermeiden.

Was sind Konsumschulden?

Allein im ersten Halbjahr 2017 wurden in Deutschland Konsumentenkredite in Höhe von 234,4 Milliarden Euro vergeben. Konsumschulden sind mittlerweile eine gängige Methode, um Dinge zu kaufen, für die eigentlich kein Geld da ist.

Gleichzeitig stieg die Zahl der überschuldeten Privatpersonen auf 6,91 Millionen. Jede 11. Person in Deutschland ist also so hoch verschuldet, dass sie ihre Schulden in absehbarer Zeit nicht begleichen kann. Es bedeutet auch, dass diese Person zur Deckung ihres Lebensunterhaltes weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung hat.

Das Problem ist, wer einmal einen Kredit aufgenommen, für den sinkt die Hemmschwelle für die nächste Finanzierung. Irgendwann besitzt du viele schöne Sachen, die aufgrund laufender Kredite noch immer der Bank gehören.

Wie vermeidet man Konsumschulden?

Um gar nicht erst in der Schuldenfalle zu landen, ist die beste Lösung, konsumschulden konsequent zu vermeiden. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen.

Denk in die Zukunft

Egal wie sehr du jetzt den Fernseher oder die Designer-Handtasche haben möchtest, das Glück darüber wird nicht lange dauern. Irgendwann hat man sich an alles gewöhnt und besonders bei Konsumgütern ist das erste Hoch nach dem Kauf verflogen. Das belegen im Übrigen auch Studien: Der höchste Glücksmoment beim Shoppen ist der Kauf selbst. Spätestens nach dem dritten Tragen versetzt einem das neue Kleid plötzlich nicht mehr in Ekstase. Konsumschulden lohnen sich deshalb gar nicht.

Vermeide verlockende Kreditangebote

Um erst gar nicht auf die Idee zu kommen, unnötige Kredite für Konsumschulden aufzunehmen, solltest du es dir ebenfalls zur Angewohnheit machen, jegliche Werbepost von Banken und P2P-Angeboten direkt aus dem Weg zu gehen. Die einzigen Beteiligten, die hierbei gut aus der Nummer rauskommen, sind die Kreditgeber, die damit ihr Geld durch deine Zinszahlungen vermehren, niemals aber die Kreditnehmer.

Schütz dich vor dir selbst

Man scrollt durch seinen Facebook oder Instagram Feed, sieht ein tolles Outfit und plötzlich durchsucht man sämtliche Online-Shops nach den passenden Kleidungsstücken. Oder nach einem anstrengenden Arbeitstag schlendert man durch die Stadt und belohnt sich mit einem neuen Paar Schuhe. Verschiedene Trigger können einen Kaufreiz auslösen. Um Konsumschulden zu vermeiden, empfiehlt es sich, diese Auslöser zu enttarnen und aktiv zu umgehen.

Kündige deinen Dispokredit

Wenn gar nichts hilft und du regelmäßig mit roten Zahlen im Dispo stehst und deine Kreditkartenabrechnung von Monat zu Monat wandert und wächst, hilft nur der kalte Entzug: Kreditkarte durchschneiden und den Disporahmen bei deiner Bank aufheben.
Denk bei der Aufnahme eines Kredits also nicht nur an die gemütlichen Abende vor dem neuen Fernseher oder an die schicke Designertasche am Handgelenk. Denk dabei vor allem auch an schlaflose Nächte, regelmäßige Abbuchungen von deinem Konto und das Gefühl, nach drei Monaten immer noch Schulden zu haben für etwas, das du gar nicht mehr als besonders erachtest.

Aus finanzieller Sicht ist es sinnvoller, einen Dispokredit durch einen Ratenkredit zu tilgen. Statt den hohen Dispozinsen von bis zu 16 Prozent zahlst du bei einem Ratenkredit nur etwa 1 bis 2 Prozent Zinsen.

Der Vorteil: Du sparst Geld und kommst wieder auf einen grünen Nenner. Wichtig hierbei: Leihe dir nur so viel, wie du wirklich brauchst, um dein Konto auszugleichen.

Einen Überblick zu günstigen Ratenkrediten findest du auch hier: Ratenkreditrechner.

Irrtümer beim Shoppen vermeiden

Konsum beeinflusst das Belohnungssystem im Gehirn und löst Glücksgefühle bei der Käuferin aus, diese sind allerdings nicht von langer Dauer. Kein Wunder also, dass es Menschen schwerfällt, dem Kaufimpuls nicht nachzugeben. Wird einem auch noch das Gefühl verliehen, ein Schnäppchen zu machen, wird der Prozess noch verstärkt. Allerdings ist das Gefühl des Sparens meistens ein Irrtum.