Ich muss zugeben, ich liebe teure Cremes und hochwertige Pflegeprodukte: die glänzende Verpackung, der blumige Duft und die samtige Konsistenz. Allerdings hatte ich neulich ein Erlebnis, das mir die Augen geöffnet, und das Portemonaie geschlossen hat.
Neulich in der Parfümerie
Nach einem Wochenende auf dem Sofa und einer Menge Inspiration von diversen Beauty-Blogs und Frauenmagazinen wollte ich meinen Pflegebestand mal wieder etwas aufstocken. Bereit, meine halbe Monatsmiete auszugeben, betrat ich den Laden und war sofort im Rausch. Ich wollte Cremes, Gels, Ampullen, Öle, Masken, Vitamine, Kollagene, Aloe-Vera, Q10 und vieles mehr, dass doch so schön machen soll.
Schnell fand ich eine Verkäuferin, die mir die richtige Tages- und Nachtcreme für meine ersten 30er-Fältchen empfahl. Beides landete sofort im Körbchen. Als nächstes wollte ich eine Gesichtsmaske. Auch hier wusste die Verkäuferin sofort, was meine Haut braucht. Die Maske landete direkt bei den 60€-Cremes. Dann fragte ich sie noch nach Gesichtsölen und Ampullen, kampfbereit jede Falte auszumerzen, die auch nur auf den Gedanken kommt, sich meinem Gesicht zu nähern. Doch die Verkäuferin reagierte völlig unerwartet. Sie schaute mich an und sagte: „Sie haben jetzt eine schützende Tagescreme, eine reichhaltige Nachtcreme und eine ganz tolle Gesichtsmaske. Mehr brauchen Sie nicht. Mit dem, was Sie in Ihrem Korb haben, kommen Sie die nächsten drei Monate aus.“ Vollkommen baff stand ich inmitten lauter wunderschön duftender Pflegeprodukte in hochwertig glänzenden Verpackungen – die ich alle nicht brauchen soll? Ernsthaft?!
Zurück auf dem Sofa dachte ich noch einmal darüber nach und stellte fest – diese Verkäuferin hat absolut Recht. Ich war tatsächlich bereit viel Geld auszugeben, nur weil mir jemand der tagtäglich mit unzähligen Beauty-Produkten zugeschüttet wird, erzählt, ich bräuchte all diese Dinge.
Creme-Detox: Weniger ist mehr
Mittlerweile habe ich auch meinen Badezimmerschrank entmistet und bin viel entspannter. Ich muss nicht ständig überlegen, welche der Cremes ich mir morgens ins Gesicht schmiere. Ob ich abends lieber ein Öl, eine Ampulle oder eine Maske verwenden soll. Mit 32 Jahren sind meine drei Pflegeprodukte vollkommen ausreichend. Wenn ich überlege, was ich alles in meinen 20ern gekauft und gestapelt und wieviel Geld ich unnötig ausgegeben habe, ärger ich mich immer noch.
In Zukunft werde ich meine Nachtcreme sogar ganz durch Kokos- oder Arganöl ersetzen. Ein teures Produkt weniger im Schrank. Von der duftenden Tagescreme von Clarins mag ich mich noch nicht trennen. Aber auch das macht eben eine Fortunalista aus: Sich mit schönen Dingen belohnen, wenn am Ende des Monats das Sparziel erreicht ist.
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