So sprichst du mit deinem Kind über Geld

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Finanzielle Bildung ist wichtig. Trotzdem nehmen sich die meisten Familien nicht die Zeit dafür und auch in der Schule kommt das Thema Finanzen zu kurz. Erfahre, welchen Effekt es hat, mit Kindern über Geld zu sprechen und wann der Nachwuchs für das Wissen bereit ist.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Finanzielle Bildung wird in Deutschland immer noch vernachlässigt.
  • Über Inflation, Zinseszinseffekt und Diversifikation sollte jedes Kind Bescheid wissen.
  • Schon früh mit Kindern über Finanzen zu sprechen, kann einen großen Einfluss darauf haben, wie sie später mit Geld umgehen. Dafür sollte vorab in die eigene finanzielle Bildung investiert werden.

Tabuthema Geld

Über Geld sprechen – in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabuthema. In vielen Familien, Partnerschaften und Freundschaften wird selten darüber gesprochen. Dadurch wird die finanzielle Bildung bei Kindern komplett vernachlässigt. Auch in der Schule stehen persönliche Finanzen nicht auf der Agenda.

Dabei wird schon in Kindestagen festgelegt, welche Art von Money-Mindset wir später haben. Umso wichtiger also, die eigenen Kinder auf das Thema vorzubereiten.
Allerdings fehlt den Eltern meist ebenfalls das nötige Wissen.

Finanzielle Bildung bei Erwachsenen

Neueste Studien der OECD bestätigen es: Der Großteil der Deutschen verfügt über kaum finanzielle Bildung. Von möglichen 21 Punkten auf einer von Wissenschaftlern entwickelten Skala erreichen die Deutschen gerade einmal 13,9 Punkte und liegen somit hinter Ländern wie Österreich, Slowenien oder Hongkong. Insbesondere in Deutschland zeigt sich sogar ein Gefälle zwischen Jung und Alt. Junge Menschen besitzen nicht nur weniger Kenntnisse zum Thema Geld, sondern sie haushalten auch schlechter damit.

Durchschnittlich konnten die Studienteilnehmer maximal 63 Prozent der Fragen richtig beantworten. Um die Finanzkenntnisse zu ermitteln, wurden Grundkenntnisse von Finanz-Konzepten wie Inflation abgefragt – und zwar sowohl einfache Zinsen (also der Preis des Geldes über die Zeit) als auch kumulative Zinsen (z.B., die Vorteile des langfristigen Sparens und Anlegens) oder das Risiko im Hinblick auf Diversifikation

Basisfakten, die jede kennen sollte

  • Geld wird mit der Zeit durch die Inflation entwertet.
  • Je länger Geld gespart und angelegt wird, desto besser wirkt sich der Zinseszinseffekt auf das Vermögen aus.
  • Um das Risiko gering zu halten, sollte in verschiedene Unternehmen und/oder Produkte investiert werden.

Der Gender Talk Gap

Wie steht es um die nächste Generation? Eine US-Studie fand heraus, dass Eltern öfter mit Jungen als mit Mädchen über Geld sprechen. Die Folge: Jungs halten sich für viel klüger, wenn es um ihre eigenen Finanzkenntnisse geht. Mädchen sind verunsichert.

80 Prozent der Eltern von Jungen sind der Meinung, dass ihr Kind den Wert eines Dollars versteht – im Vergleich zu nur 69% der Eltern eines Mädchens. Ebenfalls beträgt der Unterschied der Eltern, die Geld für die Zukunft ihrer Kinder sparen, 11 Prozentpunkte: Eltern von Mädchen sparen seltener für eine Ausbildung am College.

Was passiert, wenn Eltern mit ihren Kindern über Geld sprechen?

Die Tatsache, ob und wie Eltern mit ihren Kindern über Geld sprechen oder nicht, hat weitreichende Folgen. Kinder sparen für das College, wenn die Eltern mit ihnen vorher darüber sprechen. 58% der Kinder, deren Eltern häufig mit ihnen über das Sparen fürs College sprechen, sagen, dass sie selbst dafür sparen. Im Gegensatz zu nur 23% der Kinder, deren Eltern nicht über das Sparen sprechen.

Sprechen die Eltern mit den Kindern zusätzlich über Aktien und andere Anlageformen, sparen 81% der Kinder für später. Zudem sehen sich die Kinder der gesprächswilligen Eltern eher als „Sparer“, die anderen hingegen als „Geldausgeber“. Was im Kindesalter 20 Euro Taschengeld sind, die unnütz ausgegeben werden, können im Erwachsenenalter Konsumschulden in Höhe von 20.000 Euro werden.

Die Bedeutung von Taschengeld

Wenn Eltern ihren Kindern Taschengeld geben, fördern sie ihr finanzielles Verantwortungsbewusstsein: Sie üben das Geldausgeben und Sparen und lernen im Allgemeinen den Umgang mit Geld. Laut einer Umfrage der Onlinebank N26 erhalten nur 13% der Kinder der Befragten in Deutschland kein Taschengeld.

44% der Eltern erlauben ihren Kindern völlig frei über das Taschengeld zu entscheiden und sich zu kaufen, was sie möchten. Erziehungsberater befürworten dieses Vorgehen, da es die finanzielle Selbstständigkeit fördere und dabei helfe, zu lernen gute Entscheidungen zu treffen.

Finanzielle Bildung in jedem Alter

Laut einer weiteren Studie zu Finanzen und Kindern verstehen Kinder ab drei Jahren bereits die Grundlagen von Geld. Ab dem Alter von vier Jahren verstehen sie, wo das Geld herkommt und dass Menschen dafür arbeiten gehen. Außerdem lernen sie auch die Auswirkungen auf zukünftige Ereignisse zu begreifen.

Mit sieben Jahren verstehen Kinder sogar bereits, was Ungleichheiten und Diskriminierungen hinsichtlich fairer Bezahlung bedeutet.

Kinder ab 10 Jahren sind bereit etwas über die Funktionsweise des Geldsystems und Banken zu lernen, das kann auch Investitionen und Aktien beinhalten.

ETF-Sparpläne für Kinder

Wenn du für dein Kind Geld nicht nur sparen, sondern auch anlegen möchtest, empfiehlt sich der Robo-Advisor OSKAR. Hier können im Namen des Kindes, ab 25 Euro monatlich Geld in ETFs investiert werden. So wird der Nachwuchs automatisch an das Thema Aktien und Investitionen herangeführt. Eine eigene IBAN macht es hier außerdem möglich, dass auch der Rest der Familie sich beteiligen kann.

Mit Kindern über Geld sprechen lohnt sich

Um mit Kindern über Geld sprechen zu können, muss die eigene finanzielle Bildung auf dem neuesten Stand sein. Eine Auffrischung bekommst du unter anderem im Fortunalista Bootcamp. Erst dann kann dafür garantiert werden, dass Geld bald kein Tabuthema mehr ist und Kinder sich im Umgang damit selbstbewusst und sicher fühlen.