Der 1. Schritt zur Fortunalista: Kenne deine Ausgaben. Bevor Du mit dem Sparen loslegst, solltest du einen genauen Blick auf deine Ausgaben werfen. Erfahre Step by Step, wie du deine Fixkosten ermittelst und dabei am beten vorgehst!
Wenn ich dich fragen würde, wie viel Geld du jeden Monat auf dem Gehaltszettel stehen hast, bin ich mir ziemlich sicher, dass du es mir direkt beantworten kannst. Vielleicht sogar auf den Cent genau. Wenn ich dich aber fragen würde, wieviel Geld du jeden Monat zur Verfügung hast, könntest du mir die Frage immer noch beantworten? Oder könntest du mir zumindest sagen, wie hoch deine monatlichen Ausgaben sind?
Früher wusste ich es nie. Ich wusste nur, wenn ich auf mein Konto schaute und die Zahl darunter war Mitte des Monats rot gefärbt, dass es kein gutes Zeichen war. Mittlerweile hat sich das geändert. Ich hab genau im Blick, wie hoch meine Einnahmen UND meine Ausgaben sind. Und ich kann nur wärmstens empfehlen es sich regelmäßig auszurechnen – am besten sogar jeden Monat aufs neue. Denn es kommen ja auch quartalsweise Zahlungen und Rechnungen auf einen zu.
Fixkosten ermitteln
Verschaff Dir also erst einmal einen Überblick über Deine finanziellen Verpflichtungen. Log dich in deinen Online-Banking-Account ein und schau Dir den gesamten letzten Monat an. Schreibe chronologisch alle Ausgaben auf und teile sie am besten direkt in Kategorien: Fixkosten für alles, was jeden Monat anfällt und variable Kosten, für deine sonstigen Ausgaben. Hier ein Beispiel, wie die Aufstellung deiner Fixkosten aussehen kann:
- Miete inkl. Nebenkosten: 800€
- Versicherungen: 90€
- Internet: 30€
- Handyrechnung: 40€
- Fahrschein: 40€
- Fitnessstudio: 80€
- Kredit: 120€
Das macht zusammen stolze 1.200€ Fixkosten. Falls du monatlich 2.000€ verdienst, bleiben dir jeden Monat 800€ zum Leben. Darunter fallen dann die variablen Kosten, die sich jeden Monat ändern können und von denen du Lebensmittel, Restaurantbesuche, neue Kleidung, Geburtstagsgeschenke, Friseurbesuche, Drogerieartikel und alles weitere bezahlen musst.
Diese Zahl solltest du am Anfang des Monats kennen und vor Augen haben. Denn anhand dieser Zahl siehst du, ob es für dich ein guter oder ein schlechter Monat wird, ob du den Friseurbesuch nicht doch lieber um einen Monat verschieben musst oder ob du statt zum Perfetto lieber zum Aldi gehen solltest.
Falls dir diese Zahl noch zu abstrakt ist oder zu groß erscheint, teile sie einfach durch vier. Dann siehst du, welches Budget dir jede Woche zur Verfügung steht und kannst besser planen. In diesem Fall sind es 200€, die du jede Woche zum Leben hast. Damit du nicht den Überblick über dein Monats-, bzw. Wochenbudget verlierst, empfehle ich dir entweder eine App zu nutzen oder den Bargeld-Trick anzuwenden.
Der Bargeld-Trick
Hebe am Anfang jeder Woche oder jeden Monats so viel Geld ab, wieviel du maximal ausgeben möchtest. Zum Beispiel hebst Du immer montags 150€ ab. Karten- und Kreditkartenzahlungen sind tabu, es wird nur noch bar gezahlt. Somit hast du immer und jederzeit im Blick, wie es um deine Finazen bestellt ist. Natürlich solltest du dich auch wirklich daran halten und nicht am Mittwoch wieder Geld abheben müssen.
Rein psychologisch bist du mit dem Trick oder einer App allerdings schon einen guten Schritt weiter. Denn du bist mit dir selbst einen Deal eingegangen. Jede, die sich schon mal etwas vorgenommen hat und gescheitert ist, kennt das schlechte Gewissen und ungute Gefühl, mit dem man aufgibt. Auch wenn du am Ende des Monats dein Budget etwas überzogen hast – gib nicht auf! Du bist auf dem besten Weg, allein dadurch, dass du dich mit deinen Finanzen befasst, einen Plan und ein Ziel hast. Und wer weiß, vielleicht bist du so stark, dass es schon im ersten Monat klappt und du die geborene Fortunalista bist!
Next Step: Sparsumme & Notfalldepot
Wenn Du dein Monatsbudget kennst, kannst Du besser einschätzen, wie viel Geld du monatlich sparen kannst, ohne dich zu übernehmen. Denn das wichtigste ist, dass du eine Sparsumme findest, die nicht zu hoch ist. Du sollst dir ja nicht alles vom Mund absparen. Allerdings solltest du auch nicht Jahre brauchen, um ein Notfalldepot zu haben.