Tagesgeldkonto und Festgeldkonto sind zwei tolle Möglichkeiten um Geld zu sparen. Welche der beiden Varianten sich wann lohnt und welche für deine persönlichen Ziele die richtige ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Warum ein Sparkonto keine Geldanlage ist
Zunächst einmal möchte ich dir erklären, warum dein Sparkonto (sei es ein Tagesgled- oder ein Festgeldkonto) keine Geldanlage ist. Schlimmer noch: Bei der aktuellen Zinslage, kann es dir sogar passieren, dass du dein Vermögen damit verkleinerst, anstatt es zu vergrößern. Auf einem klassischen Sparbuch bekommst du etwa 0,20 Prozent Zinsen. Das sind für 100 Euro gerade einmal 20 Cent im Jahr. Ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto bietet dir zwar wesentlich lukrativere Zinsen als ein klassisches Sparbuch, aber meist liegen sie dennoch unter 2 Prozent. Die jährliche Inflationsrate liegt ebenfalls bei knapp unter 2 Prozent.
Was bedeutet das für dich? Im vergangenen Jahr betrug die Inflationsrate in Deutschland 1,8 Prozent. Das heißt, dass deine 100 Euro vom Vorjahr, heute ganze 1,80 Euro weniger wert sind. Falls du also kein Geld verlieren möchtest, solltest du zusehen, dass die Zinsen, die du bekommst, über der Inflationsrate liegen. Was bei Tagesgeld- oder Festgeldkonto leider selten der Fall ist.
Weshalb du dennoch ein Sparkonto brauchst
Ein Sparkonto ist wie wir gesehen haben keine Geldanlage. Es ist aber dennoch ein guter Ort, an dem du dein Geld sparen kannst. Denn wo du auf keinem Fall dein Geld langfristig aufbewahren solltest, ist dein Girokonto. Es ist nicht nur aufgrund der nicht vorhandenen Verzinsung kritisch, sondern auch wegen dir. Genauer gesagt, wegen der superleichten Verfügbarkeit. Denn was machst du, wenn du dich plötzlich euphorisch im Shoppingrausch wiederfindest und die heißbegehrte Celiné-Handtasche im Sale findest? Richtig: EC-Karte raus, Ka-Ching und die Tasche ist deins. Dein Girokonto und Sparvermögen ist plötzlich leer.
Letztes Jahr hat der Verband der Privaten Bausparkassen gefragt, wo die Deutschen ihr Geld sparen. Und siehe da: Die meisten nutzen tatsächlich noch das klassische Sparbuch (42 Prozent) oder das Girokonto (41 Prozent) und wähnen sich sicher, während ihr Vermögen langsam schrumpft.
Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto?
Bei der Wahl nach der passenden Kontoart, kommt es ganz auf deine aktuelle finanzielle Lage, dein Sparverhalten und deine Sparziele an. Denn je nachdem wofür du das Geld beiseite legst, macht es einen Unterschied, welche der beiden Kontoarten die richtige für dich ist.
Das Tagesgeldkonto
Das Tagesgeldkonto ist der ideale Ort, um ein kleines Notfalldepot anzulegen. Was das genau ist, habe ich bereits hier erklärt: Notfalldepot. Im Idealfall solltest du das zwei- bis dreifache deines Monatsgehalts auf der hohen Kante haben. So musst du im Falle einer kaputten Waschmaschine oder Autoreparatur nicht gleich an deine richtige Geldanlage, wie zum Beispiel deine Aktien.
Ein Tagesgeldkonto kannst du ohne ein Startguthaben eröffnen. Und nach und nach Geld von deinem Girokonto auf dein Tagesgeldkonto überweisen. Das machst du übrigens am Anfang, nicht am Ende des Monats, wenn kein Geld mehr zum Sparen da ist.
Wenn dann wirklich mal etwas Unvorhergesehenes eintrifft oder eine saftige Rechnung ins Haus geflattert kommt, kannst du entspannt aufatmen, da du über ein gewisses finanzielles Polster verfügst. Du hast nämlich jederzeit Zugriff auf das Guthaben deines Tagesgeldkontos. Bedienst du dich an diesem Polster, dann gilt es natürlich, es wieder aufzufüllen.
Der Nachteil ist jedoch, dass die Zinsen, die dir deine Bank anbietet nicht fest sind. Das heißt, sie kann den Zinssatz jederzeit anpassen. Daher ist es wichtig, dass du auch immer mal wieder die Zinssätze vergleichst und gegebenenfalls dein Erspartes auf ein rentableres Konto umziehst. Denn das ist auch einer der großen Vorsätze: Du kannst das Konto jederzeit kündigen und bei einer anderen Bank bessere Zinsen abstauben.
Im Fortunalista-Tagesgeldrechner kannst du viele unterschiedliche Anbieter miteinander vergleichen. Kombiniere unterschiedliche Summen und unterschiedliche Laufzeiten, um einen guten Überblick zu bekommen. Am Ende wählst du natürlich das Angebot mit den besten Zinsen. Ich selbst bin übrigens bei der VTB Bank. Scheue dich also nicht, eine kleinere Bank zu wählen, sofern du bessere Zinsen bekommst. Wichtig ist jedoch die Einlagensicherung.
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Das Festgeldkonto
Das Tagesgeldkonto klingt doch nach einer tollen Lösung, um dein Geld zu sparen. Wozu dann überhaupt noch ein Festgeldkonto? Ein Festgeldkonto benötigst du dann, wenn du dein Geld für einen längeren Zeitraum sparen möchtest und dir gleichzeitig sicher bist, dass du während des gesamten Zeitraums keinen Bedarf an dem Geld hast. Somit eignet es sich nicht, als ein Ort, an dem du deine Notfallreserve aufbaust. Denn leider kündigt sich ein Notfall nicht vorher an. Auch eine vorzeitige Kündigung des Festgeldkontos, damit du an dein Geld rankommst, ist nicht möglich.
Der Vorteil vom Festgeldkonto gegenüber dem Tagesgledkonto ist, dass du hierbei keinen Zinsschwankungen unterliegst und zudem höhere Zinsen erhältst. Falls du also einen Geldbetrag hast, den du über einen längeren Zeitraum einfach sicher einlagern möchtest, eignet sich das Festgeldkonto.
Die Zinsen sind dabei aber dennoch sehr gering und deckeln meist gerade einmal die Inflationsrate. Daher sehe ich es persönlich nicht als Geldanlage an – auch wenn das viele anders sehen. Auch für den sukzessiven Aufbau einer Notfallreserve eignet sich das Festgeldkonto nicht, da du hier bereits über einen gewissen Beitrag verfügen und diesen als Ersteinlage einzahlen musst.
Falls du dich dennoch für ein Festgeldkonto entscheidest, solltest du keinen allzu langen Zeitraum wählen. Niemand weiß, wie sich die Zinsen in den nächsten Jahren entwickeln werden. Und falls die Zinsen im nächsten Jahr steigen und alle Banken dir das doppelte für dein Geld anbieten, hängst du in einem schlechten Vertrag fest.
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Einlagensicherung
Wenn du dich für eine Kontoart entschieden hast, dann sollte dich bei deiner Auswahl insbesondere der Zinssatz interessieren. Daneben gilt es allerdings noch einen weiteren, wichtigen Punkt zu beachten: die Einlagensicherung.
Einlagensicherung bedeutet, dass selbst im Falle einer Bankenkrise, dein Geld geschützt ist. Wir alle haben die Bilder im Kopf, als vor ein paar Jahren lange Menschenschlangen vor den Geldautomaten in Griechenland standen. Die Menschen hatten Angst um ihr Geld und wollten alles, was sie besaßen auf einmal abheben. Es war auf der Bank nicht mehr sicher. Denn keine Bank dieser Welt, bewahrt das gesamte Geld der Kunden im Tresor auf. Es ist meist in Aktien oder anderweitig angelegt. Damit im Falle einer Krise dieser sogenannte Bank Run verhindert wird, ist dein Geld staatlich abgesichert.
Allerdings nur in einer Höhe von bis zu 100.000 Euro pro Bank und pro Person. Und natürlich auch nur dann, wenn die Bank über solch eine Einlagensicherung verfügt. Das tun die meisten Banken auch. Aufpassen solltest du allerdings dann, wenn dir eine kleine philippinische Bank traumhafte Zinsen verspricht.
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Long Story short
- Ein Tagesgeldkonto brauchst du, wenn du Geld für den Notfall ansparen oder mit einem Sparplan beginne möchtest.
- Bei einem Festgeldkonto kannst du deine vorhandenen Ersparnisse, die du vorerst nicht brauchst, für einen festgelegten Zeitraum parken.
- In beiden Fällen musst du auf eine Einlagensicherung der Bank achten, damit dein Geld auch im Krisenfall sicher ist.
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