Im ersten Teil der Reihe “Fortunalista des Monats” haben wir Kathrin aus München kennengelernt. Heute erzählt uns Julia, wie sie für sich und vor allem auch für ihre Tochter vorsorgt.
Hallo Julia, bitte stell dich den Leserinnen kurz vor.
Ich bin 37 Jahre alt, arbeite in Stuttgart und lebe mit meiner Familie im Umland. Meine Tochter Johanna ist vier Jahre alt und besucht eine Ganztageskita. Ich arbeite seit 2010 für die Baden-Württemberg Stiftung, eine der größten Stiftungen Deutschlands, und verantworte dort die Kommunikation. Ein Job, der sehr vielfältig ist und mir daher großen Spaß macht.
Du gehörst zu den Frauen, die ihr Geld nicht nur sparen, sondern auch anlegen. Wie fing das bei dir an? Wie bist du zu dem Thema gekommen?
Seit meiner Jugend investiere ich Geld in Aktien- und Rentenfonds. Ich habe schon neben der Schule gearbeitet und immer ein bisschen was gespart. Dann habe ich BWL studiert und mein Ex-Freund studierte Finanzwirtschaft. Er hat mich bei der Anlage beraten und einen Teil meines Geldes geschickt gestreut und immer wieder daran rumgedreht. Das funktionierte mehr oder minder erfolgreich, aber ich habe daher keine Scheu davor, über das normale „Sparbuch“ hinauszugehen. 😉
Was war deine erste Geldanlage? Und hast du sie immer noch?
Meine Großeltern haben glücklicherweise für mich schon als Kind Geld angespart, ganz klassisch in Sparbüchern. Damals gab es noch Traumzinsen von über acht Prozent. Meine Eltern haben eine Ausbildungsversicherung für mich abgeschlossen und einen Bausparvertrag. So war Sparen für mich immer selbstverständlich und es gehörte irgendwie dazu.
Was tust du denn, um fürs Alter vorzusorgen?
Seit ich mit 25 Jahren angefangen habe zu arbeiten, sorge ich vor. Begonnen habe ich mit einer Lebensversicherung, die aktienbasiert ist. Wenig später habe ich einen Riester abgeschlossen, der ebenfalls in Fonds investiert. Das sind meine zwei Säulen für’s Alter neben unserem Wohneigentum.
Viele Menschen sind sich nicht sicher, ob die Riester-Rente das richtige für sie ist. Aus deiner Erfahrung heraus: Für wen würdest du es empfehlen?
Ich denke – ohne hier eine Spezialistin zu sein – dass sich Riestern ab einem mittleren Einkommen wegen der hohen Steuerersparnis praktisch für jeden lohnt. Noch dazu, wenn man Kinder hat, des Kinderzuschlags wegen.
Du hast eine Tochter, für die du ebenfalls schon früh vorsorgst. Was genau machst du, um deiner Tochter ein finanzielles Polster aufzubauen?
Wir sparen monatlich 100,- Euro für unsere Tochter in einem Fondsparplan an. Außerdem zahlen wir dort alle Geldgeschenke, die sie bekommt, ein. So entwickelt sich bis zu ihrem Schulabschluss eine schöne Summe, die sie dann z.B. für ihre Ausbildung verwenden kann.
Leider gibt es immer noch viele Frauen, die sich nicht mit den Themen Finanzen und Geldanlage auseinandersetzen wollen. Ist es dir wichtig, dass deine Tochter sich schon früh mit der Thematik auseinandersetzt, oder lässt du sie lieber für sich walten?
Ich denke, man muss das entspannt angehen. Was mir aber schon wichtig ist, ist dass sie den Wert von Dingen zu schätzen lernt und dass es sich auch lohnt, einmal länger auf das gewünschte Spielzeug zu warten. Gemeinsam füllen wir ihr Sparschwein auf und so lernt sie, dass wenn man spart, man sich später etwas dafür kaufen kann.
Zu guter Letzt: Was war deine beste und was deine schlechteste Finanz-Entscheidung?
Meine beste Finanzentscheidung waren ein Rentenfonds und DAX-Zertifikate, die ich beide mit gutem Gewinn verkauft habe. Die DAX-Zertifikate leider zu früh. 😉 Gar nicht gut lief ein Vietnam Fonds, der immer noch eine Krücke in meinem Depot ist und den ich dringend mal loswerden muss.
Aus meinem letzten Vietnam-Urlaub, weiß ich, dass sich momentan viel tut im Land. Vielleicht wird ja noch was draus 😉 Herzlichen Dank für das Interview.
Schreibe einen Kommentar