Seit über sechs Jahren investiere ich nun mein Geld an der Börse und habe dabei einige Erfahrungen gesammelt, manche Fehler begangen und definitiv eine Menge gelernt.
„Zahle deine Schulden zurück, leg dir einen Notgroschen von drei Nettomonatsgehältern an und dann erst kannst du investieren.“ Das ist das, was alle Experten und Profis raten. Ich muss zugeben, ich habe mich damals überhaupt nicht daran gehalten – und das war auch gut so.
Investiere, wenn du bereit bist
Als ich vor über sechs Jahre mein erstes Geld an der Börse investiert habe, musste ich einen Studienkredit zurückzahlen, habe erst wenige Woche zuvor einen Konsumkredit abbezahlt und hatte meinen Notgroschen auch noch nicht zusammen. Trotzdem wollte ich endlich loslegen. Und hab’s dann schließlich auch gemacht.
Für mich hat sich dieses Vorgehen als richtig erwiesen. Die Ratenzahlung für den Studienkredit war recht niedrig und ich wusste, dass ich ihn auch im Notfall bedienen kann. Mein Notgroschen bestand erst zu etwa anderthalb Monatsgehältern und nicht den obligatorischen drei.
Heute sage ich in meinen Seminaren auch immer, dass man nicht zwingend drei Nettomonatsgehälter braucht und stell mich damit entgegen der allgemeinen und von allen wiederholenden Meinung. Wer in einer kleinen Mietwohnung ohne Auto, Waschmaschine und sonstiges lebt – so wie ich es damals gemacht habe – braucht keinen so hohen Notgroschen.
Damals habe ich etwa 2.000 Euro netto verdient und hatte Fixkosten von etwa 800 Euro im Monat. Was müsste denn passieren, dass ich mit meinem Lebensstil plötzlich 6.000 Euro brauche?
Für mich war es definitiv die richtige Entscheidung: Ich konnte zeitgleich meinen Studienkredit zurückzahlen, meine Fixkosten wunderbar decken und meine ersten Erfahrungen an der Börse sammeln. Außerdem habe ich mir immer wieder mit freiberuflicher Tätigkeit etwas dazuverdient, um Notgroschen und Aktiendepot aufzubauen. Na gut – und auch um mir selbst mal etwas zu gönnen.
Anders ist es natürlich, wenn ich ein Eigenheim abbezahlen muss und zwei Kinder zu versorgen habe. In dem Fall sind drei Nettomonatsgehälter das Minimum.
Einer meiner ersten ETFs war übrigens auf den NASDAQ 100. Noch heute habe ich ihn in meinem Portfolio mit einer Performance von über 77 Prozent.
Am Ende hilft halt eben auch keine Faustformel. Man muss immer die eigene Situation in Betracht ziehen und abwägen, was gut für einen selbst ist.
Du lernst nicht aus der Theorie
Bevor ich an der Börse gestartet bin, habe ich exakt zwei Bücher zu dem Thema gelesen: Rich dad, poor dad, in dem es allerdings überhaupt nicht um die Börse geht. Und Börse leicht verständlich. Mich hat das Thema so sehr gepackt, dass ich sofort loslegen und investieren wollte – was ich ja auch schnell gemacht habe.
Dabei habe ich schon mit wenig Geld gelernt, mit den Schwankungen an der Börse umzugehen und wie ich feststelle, ob ich eine Aktie kaufen möchte oder sollte, und wurde dabei auch immer selbstsicherer.
Wenn ich in den letzten Jahren Seminare gegeben oder auf Veranstaltungen gesprochen habe, habe ich festgestellt, dass viele weit mehr Ahnung von der Börse haben, als ich damals, aber sich einfach nicht trauen anzufangen.
Man lernt aber nicht aus der Theorie. Man muss auch den Schritt in die Praxis wagen. Da ich weiß, wie schwer es vielen fällt, habe ich auch einige meiner Angebote angepasst. Statt reinen Videomodulen gibt es eine persönliche und individuelle Begleitung. Trotzdem ist Gruppendynamik und Austausch wichtig, daher ist auch das Teil meines Bootcamps.
Ich vergleiche das „Nicht-anfangen-wollen“ immer mit einer Reise: Man hat sich vorher bereits über das Reiseziel informiert, ein schönes Hotel ausgesucht und weiß, wo man gut essen kann. Aber: Man traut sich nicht das Ticket auch endlich zu lösen und in den Flieger zu steigen.
Man hat also die ganze Arbeit bereits gemacht und vergisst jetzt, den Spaß dazu auch mitzunehmen.
Du lernst aber nicht aus der Theorie allein oder durch Blogs und Bücher. Du musst auch deine ersten Erfahrungen sammeln. Ob allein, wie ich damals, mit jemanden, der dich durch das Thema führt oder in einer Gruppe. Deswegen ist das Bootcamp so aufgebaut, dass man für sich allein die Theorie lernen kann, sich aber in der Gruppe austauscht und durch mich Fragen klären kann und jemanden hat, der einem Mut zuspricht.
Manche Regeln sind da, um gebrochen zu werden
Eine Regel am Aktienmarkt lautete früher: Du musst mindestens 1.000 Euro in Aktien investieren, da sich sonst die Gebühren nicht lohnen. Hintergrund ist, dass ein Aktienkauf mit höheren Gebühren, als heute verbunden war. Da gab es Angebote wie Trade Republik oder Scalable Capital noch nicht.
Obwohl ich diese Regel kannte, widersetzte ich mich ihr. Damals wollte ich unbedingt die BYD-Aktie kaufen. Dabei handelt es sich um einen chinesischen Mischkonzern, der unter anderem Elektroautos herstellt. Die Aktie lag bei 4,44 und ich konnte mir nicht mehr als 100 Aktien leisten.
Ich habe die Aktie tatsächlich mit einem etwas schlechten Gewissen gekauft, weil ich wusste, dass ich „gegen die Regeln verstoße“.
Fünf Jahre später liegt die Aktie bei über 21 Euro. (Keine Anlageberatung!)
Hätte ich mich damals also an jede Regel gehalten, wäre mir ein schöner Gewinn entgangen. Wer also früh anfängt und lange durchhält, kann also auch mit solchen Kleckerlätzchen das Depot langsam ausbauen.
Mit meiner bisherigen Erfahrung würde ich sagen: Theorie ist wichtig und die absolute Basis. Faustformeln muss man hingegen auch immer kritisch betrachten und für sich selbst umsetzen. Am Ende macht es erst dann richtig Spaß, wenn man sich endlich traut und mit der Praxis anfängt.
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