Finanzielle Rücklagen, Notgroschen, Ersparnisse, Finanzreserven – wie auch immer du es nennen möchtest: Das worüber ich sprechen möchte, klingt nicht besonders aufregend, ist aber besonders wichtig. Es geht um ein Notfalldepot und dein erstes Sparziel. Warum es so wichtig ist, wie viel du dafür aufbringen solltest und wie du entspannt ansparen kannst, erfährst du im folgenden Beitrag.
Warum brauche ich überhaupt Ersparnisse?
Diese Frage liefert gleich eine Menge Antworten: Damit du nachts ruhig schläfst und für den Notfall gewappnet bist. Damit du nicht in deiner schmutzigen Wäsche rumlaufen musst, wenn die Waschmaschine kaputt geht und du kein Geld hast, sie zu reparieren. Damit du nicht auf der Straße sitzt, weil deine Miete erhoben wurde. Damit du nicht am Hungertuch nagst, wenn sich der Traumjob als Flop herausstellt und du ihn kündigst. Damit dein Kind im Notfall bestens versorgt ist. Vielleicht auch, damit du endlich mal den Schritt in die Selbstständigkeit wagen kannst, ohne Existenzängste zu haben.
Du siehst, es gibt viele gute Gründe, etwas Geld anzusparen, und für den Notfall oder unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein. Du weiß nie, was der nächste Tag bringt und welche Rechnung vielleicht schon bald in deinen Briefkasten flattert. Mit einem Notfalldepot sorgst du vor und musst im Extremfall nicht mit leeren Taschen und offenen Händen bei deinen Eltern aufschlagen. Sie haben dich ja schließlich lang genug versorgt. Es ist also an der Zeit auf eigenen Beinen zu stehen und deine finanziellen Herausforderungen selbst in die Hand zu nehmen.
Wie hoch sollte mein Notfalldepot sein?
Eine Faustregel besagt, dass du mindestens drei Netto-Monatsgehälter für den Notfall bereithalten solltest. Angenommen du verdienst 1.800€ netto, dann sollte dein Sparziel fürs Notfalldepot bei insgesamt 5.400€ liegen. Als ich mich das erste Mal mit dem Thema befasst habe, klang diese Summe für mich astronomisch hoch. Wie um Himmels willen soll ich denn so viel Geld zusammensparen? Das dauert ja Jahre, dachte ich. Rückblickend ging es dann doch schneller als gedacht. Denn jeden Monat stiegen meine Ersparnisse und mit der steigenden Sparsumme stieg auch meine Motivation.
Wenn du regelmäßig 10% deines Nettogehalts sparst, kommst du in genau zweieinhalb Jahren auf diesen Betrag. Egal wie viel du verdienst und egal wie hoch dein Notfalldepot sein sollte, in nur zweieinhalb Jahren hast du das erste große Finanzziel erreicht.
Wo kann ich meine Finanzreserven am besten ansparen?
Lass es nicht auf deinem Girokonto liegen. Denn hier ist die Versuchung allzu groß, dass man entweder den Überblick verliert, wie viel von dem Geld überhaupt dein Sparguthaben sind oder du vielleicht doch mal schnell das schöne Paar neue Schuhe damit bezahlst. Ich empfehle dir für deinen Sparplan ein Tagesgeldkonto zu nutzen.
Mit einem Tagesgeldkonto bleibst du flexibel: Du entscheidest, wann du wieviel Geld einzahlst, wieviel du sparst und kommst jederzeit an das Geld ran. Das ist vor allem dann wichtig, falls wirklich ein Notfall eintritt. Und: Du erhältst natürlich auch Zinsen auf dein Erspartes. Außerdem ist Tagesgeld eine sichere Anlageform und durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert.
Im Vergleich dazu bist du bei einem Festgeldkonto an eine festgelegte Laufzeit und einen festen Betrag gebunden. Erst nach Ablauf der Laufzeit, steht dir das Geld zur Verfügung. Erfahre hier mehr zum Festgeldkonto
Wie lege ich ein Tagesgeldkonto an?
Zunächst einmal solltest du vergleichen, bei welcher Bank du die höchsten Zinsen bekommst. Dafür gibt es unterschiedliche Vergleichsportale, die dir die wichtigsten Infos auf einen Blick liefern.
Hier findest du einen Tagesgeldkonto-Vergleichsrechner:
Tagesgeldrechner
Die meisten Anträge kannst du ganz bequem online ausfüllen. Ein paar Tage später musst du dann entweder zur Post, um beim POSTIDENT-Verfahren Deine Identität zu bestätigen oder du wickelst alles bequem per Smartphone ab. Wichtig in beiden Fällen: Ausweis zur Hand haben.
Kurze Zeit später bekommst du schon deine Zugangsdaten per Post und kannst direkt einen Dauerauftrag von deinem Girokonto auf dein Tagesgeldkonto einrichten. Ich lasse das Geld direkt einem Tag, nachdem ich mein Gehalt bekomme, abbuchen. Wenn dein Gehalt also immer am 1. des Monats auf deinem Girokonto eintrifft, legst du den Dauerauftrag auf den 2. des Monats fest. So ist es schneller umgebucht, als du überlegen kannst, wofür du es stattdessen ausgeben könntest.
Und jetzt?
Warten, sich zurücklehnen, gelegentlich einen Blick auf das Tagesgeldkonto werfen und sich freuen!