Egal, ob du dich gerade erst am Anfang deiner finanziellen Reise befindest oder schon lange dabei bist. Sparen ist ein Thema, mit dem du dich immer wieder auseinandersetzen solltest, wenn du Struktur und Ordnung in deine Finanzen bringen und irgendwann dein Geld investieren möchtest. Oder vielleicht möchtest du auch deine Investitionsrate steigern und fragst dich, wie du mehr Geld sparen kannst.
Falls du gerade am Anfang stehst und doch fragst, wie und wo du anfangen sollst und dich vielleicht auch total überfordert fühlst von allen Informationen, lass dir sagen: Du musst nicht dien gesamtes Leben von heute auf morgen umkrempeln und darfst ab jetzt nur noch Nudeln mit Tomatensoße essen. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist immer der schwierigste. Umso wichtiger, dass du damit anfängst.
Es gibt tausende Möglichkeiten und Tipps, wie du dein Geld sparen kannst. Und u musst wissen: Keine dieser Taktiken wird für sich allein lebensverändernd sein und dir Unmengen von Geld einsparen. Aber sie können im Laufe der Zeit einen großen Unterschied machen, wenn du in der Lage bist, mehr als eine davon zu nutzen und für dich umzusetzen. Einige dieser Vorschläge nehmen nur wenige Minuten in Anspruch, während andere ein wenig regelmäßige Anstrengungen erfordern.
Vor dem Sparen
Der erste Schritt, um mit dem Sparen zu beginnen, besteht darin, herauszufinden, wie viel du eigentlich ausgibst. Verschaff dir einen Überblick über alle Ausgaben – also über jeden Kaffee, jeden Haushaltsgegenstand und sogar jedes Trinkgeld. Insbesondere am Anfang ist es wichtig, dass du genau weißt, wohin dein Geld monatlich verschwindet. Und glaub mir: Gerade die kleinen Ausgaben sind wichtig. Denn über diese verliert man am schnellsten den Überblick. Mehr dazu findest du hier: Kenne deine Ausgaben
Halte nicht nur fest, was auf du bar bezahlst, sondern auch jede Kartenzahlung, jede Kreditkartenzahlung und jede Abbuchung von deinem Konto oder jeder Dauerauftrag müssen erfasst werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen du deine Ausgaben tracken kannst.
Dazu gehören:
- Klassisch das Haushaltsbuch, in das du alles einträgst
- eine Excel-Tabele, mit der du automatisch Ausgaben zusammenrechnen kannst
- eine App, die du überall dabei hast und mit der du jederzeit jede Ausgabe ergänzen kannst
Fortunalista Budgetplaner
Um dir die Organisation deiner Finanzen zu vereinfachen und damit du immer einen Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben hast, habe ich den Fortunalista Budgetplaner erstellt. In dieser umfassenden Excel-Tabelle kannst du alle Ausgaben eintragen und hast eine übersichtliche Monats- und Jahresübersicht. So siehst du auch direkt, wo du Geld einsparen kannst.
Hier kannst du meinen kostenlosen Budgetplaner herunterladen:
Das sind die besten Haushalts-Apps
1. MoneyControl
Mit dieser App hast du deine Ausgaben und dein Tagesbudget direkt im Blick. Außerdem stehen dir unterschiedliche Kategorien zur Auswahl und du erhältst tolle Auswertungen über dein Ausgabeverhalten. Leider gibt es die App nicht für Android-Handys.
Du kannst sie hier fürs iPhone runterladen.
2. Monefy – Expense Tracker
Diese App funktioniert ähnlich wie MoneyControl. Wobei mir hier die Bedienoberfläche sogar noch besser gefällt. Manche Funktionen sind aber nur in der PRO-Version verfügbar. Aber das Gute ist, dass es sie für Android und iPhone gibt.
Du kannst sie hier für Android runterladen und hier fürs iPhone.
3. Ausgaben Manager Tracker
Diese App ist etwas nüchterner gestaltet, verfügt aber ebenso über unterschiedliche Kategorien und du hast eine Kalenderübersicht, wann du Geld ausgegeben hast.
Auch sie gibt es hier für Android und hier fürs iPhone.
Natürlich kannst du auch ganz klassisch ein schriftliches Haushaltsbuch führen. Wichtig ist, dass du dich mit dem ausgewählten Tool wohlfühlst, denn es wird ab jetzt dein täglicher Begleiter.
Budget: Die 50/30/20-Regel beim Sparen
Falls du dir unsicher bist, wie hoch dein Budget sein sollte, kannst du dich auch an der 50/30/20-Regel orientieren.
50 % deines Einkommens gibst du für essenzielle Dinge, wie Miete, Versicherungen und Lebensmittel aus. Wenn du in einer teuren Stadt wohnst und größere Ausgaben im Monat für Miete etc. hast, dann hast du weniger Geld für deine Freizeit und deine finanzielle Vorsorge zur Verfügung. Im Zweifel, solltest du dir sogar überlegen, ob du nicht in eine günstigere Wohnung ziehen und weniger Geld aufwenden solltest, wenn es finanziell sonst zu eng für dich wird. Was bringt dir jetzt eine schöne Wohnung, wenn du dir später nicht mal mehr Lebensmittel leisten kannst, weil du nicht ausreichend vorgesorgt hast und deine Rente zu gering ist.
30 % deines Einkommens hast du dann noch, um deinen Lebensstil zu finanzieren: Kleidung, Restaurantbesuche oder Ausflüge. Größere Ausgaben müsstest du hierbei auf die 12 Monate herunterbrennen. Oder du hast auch ein Ausgaben-Konto bei dem du im Monat einen Teil des Betrags sparst und dir dann eine größere Anschaffung leistest.
20 % solltest du für deine Altersvorsorge, Ersparnisse und Kreditrückzahlungen aufbringen. Idealerweise auch in dieser Reihenfolge. Meistens ist das der Part, der im Monat zu kurz kommt. Dabei ist das der wichtigste Punkte, wenn du Geld sparen und für später vorsorgen möchtest. Vielen sind 20 Prozent, die man beiseitelegen bereit zu viel. Du musst aber bedenken, dass du nicht so viel sparen solltest, wie du heute brauchst, sondern bedenken, dass es auch für später noch reichen muss.
Laut Experten sollte man mindestens 10 Prozent des Nettoeinkommens im Monat sparen.
Achtung beim Kaufen: Meide deinen Dispo-Kredit
Der Dispo ist der vermutlich einfachste und unkomplizierteste Kredit der Welt: Einfach EC-Karte zücken, PIN eingeben und Ka-Ching – die schönen neuen Schuhe sind meins. Was man neben dem schlechten Gewissen, das einen dann den restlichen Monat plagt, außerdem noch übersieht, sind die Zinsen. Es sind ja meist nur ein paar Euro jeden Monat. Oder?
Wenn du dein Dispo von Monat zu Monat rüberziehst und jedes Mal ein paar Euro Zinsen zahlst, läppern sich aufs Jahr gesehen auch schon mal schnell 50 Euro. Die meisten Dispozinsen liegen bei etwas 10 Prozent. Falls du bereits in Aktien oder andere Wertanlagen investierst, dann weißt du, dass 10 Prozent Rendite richtig viel sind.
Man kann also nicht auf der einen Seite Geld investieren und auf der anderen Seite es einfach sinnlos an die Bank verschenken. Solltest du zu den Personen gehören, die auch gerne den Dispokredit regelmäßig nutzen, kann ich dir nur dringend empfehlen, diese Baustelle in deiner Vermögensbildung als erstes in Angriff zu nehmen: Schau zu, dass du aus dem Dispo rauskommst, und kündige ihn im besten Fall auch anschließend bei deiner Bank. So schaffst du den ersten Schritt zu einem gesunden Umgang mit deinem Geld.
Manchmal kann auch ein Rahmenkredit helfen, und günstiger sein, um aus dem Disponieren rauszukommen: Günstig raus aus dem Dispo
Die 3-7-14-Regel gegen Spontankäufe
Sollte dich doch die Shopping-Lust packen und du der Meinung sein, du musst jetzt dringend etwas kaufen, ohne dass du nicht mehr leben kannst, kannst du die 3-7-14-Regel anwenden.
3 Tage: So lange wartest du, bis du dir wirklich ein Teil kaufst. Ich (als großer Fan vom Online-Shopping) speichere immer alles auf dem Wunschzettel, den viele Shops haben, und warte dann oft sogar noch länger. Wenn ich ein paar Tage später wieder auf der Seite nachschaue, denke ich mir nicht selten: “Warum hat mir dieses Ding vor ein paar Tagen überhaupt gefallen? Hab ich das wirklich da reingelegt?”
7 Tage: Du hast etwas gekauft, es aber nach 7 Tagen noch immer nicht getragen? Falls es sich nicht gerade um ein Sommerkleid handelt, das du im Winter im Sale gekauft hast, solltest du es jetzt dringend umtauschen. Normalerweise möchte man sich doch sofort in den neuen Fummel schmeißen. Was du innerhalb einer Woche nicht getragen hast, wirst du vermutlich nie mehr tragen. Also zurück damit!
14 Tage: Hier setzt du dir einfach deine Schmerzensgrenze: Alles, was über einen bestimmten Betrag hinausgeht, wird 14 Tage auf die Wartebank gesetzt. Diese Grenze ist für jeden individuell. Egal ob es für dich 30 oder 300 Euro sind. Ab diesem Betrag wird gewartet. Und solltest du nach 14 Tagen noch immer heiß drauf sein, dann darfst du es dir auch kaufen. Natürlich nur, solang du damit nicht dein Dispo belastest 😉
Inventur: Teuren Vertrag gegen günstigen tauschen
Bevor du schaust und überlegst, wo du dich einschränken kannst, um am Ende des Monats mehr Geld zum Investieren zu haben, solltest du erst einmal schauen, was denn überhaupt vorhanden ist: Wofür gibst du aktuell regelmäßig Geld aus und hast eventuell zu hohe Kosten oder zahlst zu hohe Gebühren?
Egal, ob es um deinen Handyvertrag, deinen Internetanbieter, deine Versicherung, deinen Stromanbieter oder was auch immer geht: Sichte im ersten Schritt deine vorhandenen Verträge und vergleiche sie mit anderen Anbietern. So ist bereits mit wenig Aufwand viel Geld im Monat gespart ohne weiter etwas tun zu müssen.
12 Spartipps für den Alltag
Es gibt viele Möglichkeiten, dein Geld zu sparen. Hier findest du meine Favoriten fürs Sparen im Altag:
- Verzichte morgens auf deinen Coffe-to-go. Bei 2 Euro pro Kaffee sparst du in einem Jahr etwa 400 Euro. Es schont dein Portemonnaie und die Umwelt.
- Meide Kaffe-Pads: Angenommen du trinkst 2 Tassen Kaffee am Tag. Dann zahlst du mit einer Nespresso 535 Euro im Jahr, mit einer Tassimo 439 Euro, mit einer Senseo-Maschine 227 Euro und mit der guten, alten Kaffeemaschine nur 104 Euro. Deinen persönlichen Verbrauch kannst du dir auch hier ausrechnen: Blitzrechner.de
- Schreib eine Einkaufsliste, bevor du in den Supermarkt gehst. Ja, es ist altmodisch, aber wirkt: Schreib eine Liste und plane ein maximales Budget von 5-10 Euro zusätzlich ein, das du für Spontankäufe ausgeben darfst. So musst du nicht ganz so streng zu dir sein und räumst dir ein wenig Spielraum ein, falls es gerade deine Lieblingsschokolade im Angebot gibt. Es gibt dafür auch eine tolle App, die “Bring” heißt. Hier kannst du auch gemeinsam mit deinem Partner an einer Liste arbeiten.
- Verzichte auf Fertiggerichte. Selber kochen ist gesünder und günstiger. Schöner Nebeneffekt: Es lenkt dich vom Geldausgeben ab. Kochen ist abgesehen davon auch ein schönes Hobby, das man mit dem Partner teilen kann. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung.
- Geh Samstagabend einkaufen: Ein Trick, den auch schon IKEA-Gründer Ingvar Kamprad kannte. Kurz vor Ladenschluss wird Obst und Gemüse im Superamrkt besonders günstig angeboten. Ach ja: Und niemals hungrig einkaufen gehen. Auch hier spreche ich aus Erfahrung. Wenn ich hungrig einkaufen gehe, kaufe ich in der Regel 50 Prozent mehr ein, als ich eigentlich will und brauche.
- Pflege deine Kleidung, bevor du dir neue kaufst. Anstatt deine Wollpullover wegzuwerfen, kannst du sie mit einem Fusselrasierer entfusseln, damit sie aussehen, wie neu. Gleiches gilt für Ausgewaschenes: Färbe schwarze Kleidung neu ein, wenn sie ausgewaschen ist, bevor du sie wegwirfst.
- Neu oder gebraucht? Bei Kleidung kann man sehr viel Geld sparen, wenn man entweder bewusst kauft, oder auch gebraucht. Wir leben in einem Land mit hohem Wohlstand. Die meisten Menschen, die ihre Kleidung entsprgen tun es nicht, weil sie nicht mehr schön ist, sondern weil sie nicht mehr gefällt, oder teilweise nie getragen wurde. Andersherum kannst du sogar Geld einnehmen, indem du deine eigene Kleidung ebenfalls verkaufst. So hast du am Ende auch mehr Geld zum Investieren.
- Nutze Plattformen: Egal, ob Foodsharing oder Too-good-to-go. Es gibt viele tolle Plattformen, auf denen du Essen spenden, abholen oder tauschen kannst. Vielleicht kannst du dir dadurch sogar den ein oder anderen Gang zum Supermarkt sparen.
- Verzichte auf teure Hautcremes. Etwas, womit ich mich in letzter Zeit mal wieder intensiver beschäftigt habe. Teure Hautcremes (und damit meine ich auch die, die in den dreistelligen Bereich gehen) haben nicht unbedingt bessere Inhalte als günstigere Cremes. Vergleiche dazu am besten immer die Inhaltsstoffe! Eine tolle Seite, auf der du Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten einsehen und vergleichen kannst ist Hautschutzengel.de Hier siehst du auch, welche Inhaltsstoffe als unbedenklich gelten. Mehr dazu hier: Drogerie oder Parfümerie: Wo kannst du besser kaufen?
- Checke immer Online-Gutscheine beim Online-Shoppen. Du möchtest oder musst etwas online kaufen? Gebe bei Google einfach “Gutschein + Name des Online-Händlers” ein und schaue, ob es aktuell Gutscheinaktionen gibt.
- Melde dich bei deiner örtlichen Stadtbücherei an. In München liegt der Jahresbeitrag 20 Euro im Jahr. Ich habe mich letztes Jahr angemeldet und es war eine meiner besten Finanzentscheidungen des letzten Jahres 😉
- Anschaffungen: Besitzen oder Leihen? Viele Gegenstände, die man kauft, weil man sie gerade braucht, verbringen die meiste Zeit irgendwo auf dem Dachboden oder im Keller. Überleg dir bei saisonalen Gegenständen oder teuren Anschaffungen, ob du den Gegenstand wirklich besitzen musst, oder ob du ihn dir nicht auch von jemanden leihen kannst. Alternativ: Frage im Freundeskreis, ob noch jemand Interesse daran hat und ihr teilt euch die Kosten.
Du möchtest noch mehr Tipps? Hier findest du weitere Tipps zum Sparen im Alltag oder auch zum Sparen auf Reisen.
Was kommt nach dem Sparen?
Wer spart, hat natürlich auch einen Grund und ein Ziel zum Sparen. Die eine spart, um sich endlich einen Notgroschen aufzubauen, die andere spart, um sich den Traum der finanziellen Freiheit zu erfüllen, oder, um endlich Geld zu investieren, damit es sich vermehrt. Wichtig ist, dass du dein Geld nicht einfach nur in der Spardose sparst, sondern idealerweise auf einem Tagesgeldkonto. Was das ist und wo du das beste findest, siehst du hier: Tagesgeldkonto: Die besten Anbieter im Vergleich
Übrigens: Am besten sparst du danach dein Geld am Anfang des Monats, wenn noch etwas da ist und nicht am Ende des Monats, wenn du schon alles ausgegeben hast,
Wenn du all diese Regeln befolgst, um am Ende des Monats mehr Geld zur Verfügung hast, dann gilt es, dein Geld zu investieren!
Zum Weiterlesen: 3 Tipps, um endlich mit dem Investieren zu starten!
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