Sowohl beim Investieren als auch beim Sparen geht es darum, heute Geld zur Seite zu legen, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Oder auch: Heute etwas dafür tun, dass sich dein zukünftiges Ich freut und deinem jetzigen Ich dankbar sein wird. Noch nie habe ich jemanden sagen hören: Ich bereue es, dass ich mein Geld so fleißig gespart bzw. investiert habe.
Leider gibt es viele Menschen, die beides gleichsehen, verwechseln oder es als Alternativen zueinander betrachten Aber sie sind nicht dasselbe, und wie man sie kombiniert, kann einen großen Einfluss auf dein Geld haben.
Die wichtigsten Faktoren, die dir dabei helfen beide Aspekte voneinander zu unterscheiden sind folgende:
- Wo befindet sich das Geld?
- Welches Risiko wird dabei eingegangen? Bzw. welche Chance wird genutzt?
- Wie sehr kann dein Geld wachsen, dort wo es ist?
Wie Sparen funktioniert
Es sind erschreckende Zahlen: Noch immer sparen die meisten Menschen das Geld auf ihrem Sparkonto. Hier eine Erklärung, warum das keine gute Idee ist. Schauen wir uns zunächst an, wie ein Sparkonto funktioniert.
Wenn du dein Geld auf ein Sparkonto einzahlst, kommst du einen kleinen Betrag an Zinsen. Das liegt daran, dass die Bank technisch gesehen dafür bezahlt wird, dass sie sich dieses Geld von dir leiht. Damit kann sie dann anderen Leuten wieder Geld leihen und dafür eigene, höhere Zinsen berechnen.
Bei der Sparkasse bekommst du momentan 0,1 Prozent Zinsen. Das heißt, wenn du 10.000 Euro ein Jahr lang auf dem Sparbuch hast, kannst du dich über exakt 10 Euro freuen! Dafür kannst du dir dann zur Belohnung eine Pizza kaufen.
Inflationsbedingt sinkt übrigens gleichzeitig der Wert deines Sparbetrags. 2019 betrug die Inflation 1,4 Prozent. Somit sind deine 10.000 Euro nach einem Jahr nur noch 9.861,93 Euro wert. Plus natürlich dem einen Euro Zinsen – Yay! (*Ironie‘). Unterm Strich hast du also auf dem Sparbuch 137,07 Euro verloren.
Beim Sparbuch legst du die Dauer Du kannst meist nur einen maximalen Betrag von monatlich 2.000 Euro abheben und hast eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Wenn du das Geld auf deinem Sparbuch brauchst, musst du das Sparbuch in der Regel kündigen, um an deine gesamten Ersparnisse zu kommen.
Fazit: Sparbücher sind nicht sicher, weil du hier zwar den nominalen Wert erhältst, real aber Geld verlierst. Außerdem kannst du dir dein Geld nicht flexibel auszahlen lassen. Eine viel bessere Alternative, um dein Geld zu sparen und es im Notfall zu verwenden ist ein Tagesgeldkonto.
Wie Investieren funktioniert
Wenn du dein Geld investierst, bedeutet es, dass du davon etwas kaufst, was deinen Geldwert vergrößert. Das kann bedeuten, dass du in Aktien oder ETFs investierst, Immobilien kaufst, Gold hortest, in P2P-Kredite investierst oder Kryptowährungen hältst.
Bei all diesen Möglichkeiten hast du im Gegensatz zum Sparbuch bei Beginn keinen fest definierten Zins und weißt nicht, wie sich deine Investments entwickeln werden. Das sehen die meisten Menschen als Risiko an und investieren ihr Geld besser nicht an einen ungewissen Zinssatz. Lieber lassen sie ihr Geld dort liegen, wo sie genau wissen, welche Zinsen sie bekommen – auch wenn das wie wir oben gesehen haben, so gut wie nichts ist.
Hier wiegen sich die meisten in falsche Sicherheit und denken: Na, da weiß ich doch wenigstens was ich habe. Wer in den DAX, also die 30 größten deutschen Unternehmen, investiert, kann mit einer durchschnittlich jährlichen Rendite von 8,4 Prozent rechnen, wer in den weltweit gestreuten MSCI World investiert, kann mit einer Jahresrendite von 7,1 Prozent rechnen und wer in den S&P 500 investiert, kann sogar mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 9,7 Prozent rechnen.
Das bedeutet aus deinen 10.000 Euro machst du im Durchschnitt in einem Jahr einen Gewinn zwischen 710 Euro und 970 Euro. Ziehen wir hier die Inflation ab, hast du noch immer zwischen 10.571.93 und 10.831.93 Euro.
Wann du sparen und wann du investieren solltest
Solltest du dein Geld also sparen – oder alles investieren? Die Antwort lautet: Du solltest beides tun!
Zunächst einmal baust du dir mit einem flexiblen Tagesgeldkonto einen Notgroschen auf, damit du im Notfall auf dieses Geld zugreifen kannst. Denn wenn die Aktienmärkte einbrechen, wie vor wenigen Wochen, hast du Geld, das du zur Verfügung hast.
Idealerweise sparst du 3 Nettomonatsgehälter. Dafür überweist du monatlich 10 Prozent deines Nettoeinkomens auf ein Tagesgeldkonto. So hast du nach 2,5 Jahren deinen Notgroschen abgespart und bist gewappnet.
Wie handhabst du das nun mit dem Investieren – musst du zweieinhalb Jahre warten, bis du starten kannst?
Die meisten Experten würden sagen, ja. Ich persönlich bin der Meinung, dass das jede Frau selbst einschätzen muss. Kannst du die 10 Prozent im Monat sparen, hast keine weiteren finanziellen Verpflichtungen und noch 25 Euro monatlich über, dann lohnt es sich auch schon ein wenig Geld zu investieren. Denn hier kommt es vor allem auf den Zinseszinseffekt an.
Wichtig ist, dass du das investierte Geld wirklich nicht brauchst und auch im Notfall ohne deine Investments klarkommst und Rechnungen begleichen kannst. Denn dann kann der Zinseszinseffekt für dich arbeiten und seine magische Wirkung entfalten.
So gehst du am besten vor, wenn du noch ganz am Anfang stehst
1. Dein Status quo
Wo stehst du aktuell finanziell? Was sind deine Einnahmen, was sind deine Ausgaben? All diese Fragen solltest du beantworten können. Dafür eignet sich am besten ganz klassisch ein Haushaltsbuch oder eine App, mit der du diese Punkte erfasst. Mehr zum Thema findest du hier: Kenne deine Ausgaben
2. Setz dir Ziele
Ziele sind unglaublich wichtig und werden leider total unterschätzt. Überleg dir genau, warum de es machst. Warum willst du dein Geld sparen, warum investieren? Was willst du am Ende erreichen? Lerne, wie du dir Ziele setzt – und sie auch erreichst.
3. Notgroschen ansparen
Um dein Geld zu sparen, musst du strategisch vorgehen: Zunächst musst du zunächst, Fehler rund ums Geld vermeiden und lernen, welche Tricks es gibt, um dein Geld zu sparen. Außerdem brauchst du ein Tagesgeldkonto auf dem du deinen Notgroschen ansparen kannst.
4. Finanzwissen aneignen
Oberstes Gebot: du musst wissen, was du tust! Fange vielleicht mit einem guten Finanzbuch an, das dir die ersten und wichtigsten Infos vermittelt. Hier findest du meine Favoriten der Finanzliteratur. Wenn dir das nicht reicht und du mehr Praxis brauchst, findest du hier auch mein Kursangebot. Das wichtigste ist: erst lernen, dann machen! Egal, ob du dir die Inhalte selbst zusammensuchst oder dich per Online-Kurs schrittweise begleiten lässt. Außerdem findest du im Internet unglaublich viel kostenlose Literatur.
5. Aus der Theorie in die Praxis kommen
Die meisten Frauen, die ich treffe, investieren nicht, weil sie zu ängstlich und zu vorsichtig sind. Dabei zeigen viele Studien, dass gerade Frauen ein besonders gutes Händchen bei ihrer Geldanlage haben. Außerdem ist es wichtig, dass du möglichst früh einsteigst, da du in diesem Fall weniger Geld in die Hand nehmen musst. Besser heute 50 Euro monatlich anlegen, als später das zehnfache anlegen zu müssen, weil es anders nicht geht. Also: Do it!
Guter Artikel. Mir sind aber zwei Dinge aufgefallen:
1) Sind 0,1 % von 10.000 Euro nicht 10 Euro?
2) “Wenn du dein Geld nicht investierst, bedeutet es, dass du davon etwas kaufst, was deinen Geldwert vergrößert.” Das erste “nicht” sollte gelöscht werden.
Hallo Alf, Danke für dein Feedback!
Du hast recht, ich habe die beiden Punkte angepasst.
Liebe Grüße
Margarethe
Bei der ganzen Betrachtung sollte man nicht vergessen, dass Aktien und ETFs auch mal 30-50 % verlieren können, wie jetzt in der Coronakrise. Und Renditen der Vergangenheit sagen nichts über die Zukunft aus. Das sollte man entsprechend beachten.
Investieren 🙂
Aber auch nicht vergessen sich erstmal auf die Einkommensströme fokussieren, damit auch nach Abzug aller Kosten genug da ist zum Anlegen.
Hi Margarethe,
schöner Artikel! Ich finde du hast beides schön heruntergebrochen und einfach erklärt, warum man was machen sollte 🙂 (Und ich stimme dir voll und ganz zu!)
Weiter so!
Liebe Grüße
Laura
Sehr schön erklärt! Investieren ist das neue Sparen 😀
Liebe Grüße