Finanzielle Freiheit erreichen

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Nie wieder arbeiten müssen. Sich all die Dinge leisten, die man sich schon lange wünscht. Einfach mal die Koffer packen und lange Zeit verreisen. All diese Dinge verspricht die finanzielle Freiheit. Doch wann ist man finanziell frei und wie viel Geld braucht man dafür?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Keine finanzielle Freiheit ohne passives Einkommen.
  • Ab welcher Summe genau finanzielle Unabhängigkeit erreicht ist, lässt sich nicht pauschal sagen.
  • Ziel des Investierens sollte lieber Altersvorsorge statt finanzielle Freiheit sein.

Aktives und passives Einkommen

Zunächst einmal gilt es den Unterschied zwischen aktivem und passivem Einkommen zu kennen.
Aktives Einkommen bedeutet, dass du nur dann Geld bekommst, wenn du auch aktiv etwas geleistet hast. Der Vollzeitjob ist also ein aktiver Geldfluss. Solltest du dich entscheiden, ab morgen nicht mehr zur Arbeit zu gehen, bleibt dein Gehalt aus. Heutzutage bezeichnet man dies als das Hamsterrad: Du gehst arbeiten, damit du dir schöne Dinge kaufen oder etwas unternehmen kannst. Dafür brauchst du aber wieder Geld und musst wieder arbeiten gehen. Du bist also ein Hamster, gefangen in dem Laufrad, bestehend aus Konsum und Kapitalismus.

Passives Einkommen kannst du hingegen durch Investitionen generieren. Wer Aktien kauft, kann Dividenden ausgeschüttet bekommen. Immobilienbesitzerinnen können Mieteinnahmen erhalten. Wenn du einen Blog oder ein Online-Business hast, bekommst du vielleicht durch Affiliate-Links Einnahmen. Das heißt, du hast einmal etwas geleistet und bekommst dafür regelmäßig Geld, ohne erneut aktiv zu werden. Mehr Ideen, wie du ein passives Einkommen generieren kannst findest du im Artikel Passives Einkommen ohne Startkapital.

Finanzielle Freiheit kann in der Regel nur durch passives Einkommen erlangt werden. Ausgenommen, du erbst ein paar Millionen Euro. Denn selbst mit einem gut bezahlten Job ist es schwierig, allein durch Geldsparen ein finanzielles Polster aufzubauen, da aufgrund der Inflation der reale Geldwert schrumpft.

Wie erreichst du finanzielle Freiheit?

Laut Bodo Schäfer, kannst du es in nur 7 Jahren zur ersten Million schaffen. Finanzexperten Gerd Kommer der sich auf dieses Buch bezieht, sagt dazu:

Wer anfänglich 100.000 Euro investiert, braucht eine durchschnittliche Rendite von 39% p. a. (nach Steuern und Kosten), um in sieben Jahren zu einer Million zu gelangen. Abgesehen davon, dass eine solche Rendite in sieben aufeinanderfolgenden Jahren bisher nur bei Alice in Wonderland beobachtet wurde, stellt sich die Frage, woher die anfänglichen 100.000 Euro kommen sollen. Startet man mit weniger, muss die Rendite noch höher sein.

Gerd Kommer

Um finanzielle Freiheit zu erreichen, solltest du so früh wie möglich mit dem Sparen und Investieren beginnen. Selbst, wenn es anfangs nur kleine Beträge sind, die du in Aktien oder ETFs anlegst.
Die finanzielle Freiheit ist nicht unmöglich, aber sie in wenigen Jahren zu erreichen ist es.

Wie viel Geld brauchst du für deine finanzielle Unabhängigkeit?

Es gibt viele Rechenbeispiele, die dir sagen, wie viel Geld du für finanzielle Freiheit benötigst. Das Problem ist aber, dass dir niemand sagen kann, wie viel Geld du wirklich brauchst.

Wenn du heute mit 1.500 Euro im Monat gut auskommst, dann heißt es nicht, dass du das auch in 10 Jahren tun wirst. Die Inflationsrate senkt den Geldwert, Konsumgüter werden teurer und deine Ansprüche steigen. Wie viel Geld du später brauchst, hängt von dir persönlich und der wirtschaftlichen Entwicklung ab, die heutzutage niemand vorhersehen kann.

Ist finanzielle Freiheit nur eine Illusion?

Es gibt viele Menschen, die es tatsächlich allein durch eine gute Geschäftsidee oder Investitionen geschafft haben, die finanzielle Freiheit zu erlangen. Wer seine Ansprüche herunterschraubt, einen großen Teil seines Gehalts spart und es frühzeitig investiert, hat gute Chancen zu erreichen.

Du solltest dabei aber auch realistisch bleiben: Mit einem Job, bei dem du nur ein geringes bis mittleres Einkommen erhältst, wird es schwer sein, finanziell frei zu werden. Leider sind es aber gerade Frauen, die einen Beruf wählen, der im Niedriglohnsektor liegt. Denn das sind vor allem die sozialen Berufe: Erzieherin, Krankenschwester, Altenpflegerin. In diesem Fall gilt es zusätzliches Einkommen zu generieren oder das jetzige Einkommen zu erhöhen.

Fazit zur finanziellen Freiheit

Finanzielle Freiheit ist ein erstrebenswertes Ziel. Es ist aber auch ein Zustand, der sehr viele Variablen enthält und für jeden Menschen andere, individuelle Hürden mit sich bringt. Ein Universalrezept gibt es dafür nicht. Und auch, wenn du nicht gleich die finanzielle Freiheit erlangen kannst, lohnt es sich, Geld in die Altersvorsorge zu investieren.