Raus aus dem Dispo – aber wie?

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Disposchulden und Überziehungszinsen können schnell zur Schuldenfalle werden. Erfahre, wie du dein Konto aus dem Minus holst, deine Ausgaben verringerst und langfristig aus dem Dispo herauskommst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Rahmen eines Dispositionskredites beläuft sich in der Regel auf das zwei- bis dreifache des monatlichen Geldeingangs auf dem Girokonto.
  • Der Zinssatz des Dispos liegt zwischen 4 und 14 Prozent, Überziehungszinsen können noch mal höher sein.
  • Die Umschuldung durch einen Ratenkredit kann der schnelle Weg aus den Disposchulden sein. Langfristig hilft es jedoch nur, den eigenen Umgang mit Geld zu verändern.

Die schnelle Schuldenfalle

Wenn die Ausgaben höher sind als die Einnahmen, nutzen viele das Dispolimit als schnelle Kredithilfe am Ende des Monats. Was nach einer komfortablen Lösung klingt, kann allerdings aufgrund der hohen Zinsen schnell zur Schuldenfalle werden. Um Geld zu sparen, kann der Dispokredit mit einem günstigeren Ratenkredit abgelöst werden. Besser ist es aber natürlich, Vorkehrungen zu treffen, dass es gar nicht erst so weit kommen muss.

Was ist ein Dispokredit?

Ein Dispokredit ist der einfachste und schnellste Kredit, den eine Bank gewähren kann. Voraussetzung dafür sind regelmäßige Gehaltseingänge auf dein Girokonto und deine Kreditwürdigkeit. Daran wird auch die Höhe des Dispositionsrahmens gemessen, meist liegt dieser bei der zwei- bis dreifachen Summe des monatlichen Gehalteingangs. Der Vorteil, dass dir einmal ein Dispo für dein Konto gewährt wurde, ist, dass du ihn nicht jeden Monat erneut beantragen musst.

Das Ganze hat aber seinen Preis: Zwischen 4 und 14 Prozent Zinsen verlangen Banken für dieses Verbraucherdarlehen. Wer einen Monat lang sein Konto um 1.000 Euro zu einem Zinssatz von 10,5 Prozent überzieht, zahlt am Ende 8,75 Euro Zinsen.

Da es jedoch oft nicht bei einer einmaligen Inanspruchnahme bleibt, kommen meist hohe Zinskosten zustande – innerhalb eines Jahres entstehen beim gleichen Zinssatz stolze 106,46 Euro.

Wer sein Geld bereits in Aktien oder ETFs investiert, weiß, dass eine Rendite Der Ertrag bzw. Gewinneiner Geldanlage innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Sie wird in Prozent angegeben und bezieht sich immer auf das eingesetzte Kapital. von über 10 Prozent nicht einfach zu erwirtschaften ist.

Konto überzogen – Teurer als der Dispokredit

Eine Überziehung des Kontos kann zwei Dinge bedeuten:

Entweder besitzt du ein Girokonto ohne eingerichteten Dispo oder du hast dein Dispolimit aufgebraucht. Beim Ersten handelt es sich meist um einmalige, von der Bank geduldete Überziehungen. Die Überziehungszinsen sind in beiden Fällen deutlich höher als die Dispozinsen.

Bei einem Dispo von 1.000 Euro zu Dispozinsen von 10,5 Prozent und einer Überziehungssumme von 1.500 Euro zu Überziehungszinsen von 15 Prozent kommt für 60 Tage schon ein Überziehungszinssatz von 55 Euro zustande.

Wege aus dem Dispo

Es gibt zwei Wege, um aus dem Dispo herauszukommen. Die kurzfristige Lösung ist, einen Ratenkredit aufzunehmen, langfristig sollte aber das Ziel sein: Monatlich die Ausgaben zu verringern

Umschuldung durch einen Ratenkredit

Die effektivste Methode ist, von einem Dispokredit auf einen Ratenkredit umzusteigen. Du leihst dir zwar erneut Geld von der Bank, diesmal allerdings zu einem deutlich geringeren Zinssatz von durchschnittlich 2,5 Prozent und zahlst diesen Kredit monatlich ab. Bei einer Kredithöhe von 1.000 Euro zahlst du monatlich knapp 85 Euro ab und hast am Ende gerade einmal 14 Euro Zinsen gezahlt. Bei 3.000 Euro Kredit und gleichem Zinssatz sind es bei gleicher Laufzeit 253 Euro monatliche Abzahlung und 40 Euro Zinsgebühren.

In den letzten Jahren hat sich die Anfrage für solche Umschuldungskredite fast verdoppelt und stellt zugleich den dritthäufigsten Grund für einen Ratenkredit dar. Kreditarten?

Wichtig ist, dass du Ratenkredite wirklich dafür aufwendest, aus deinem Dispo rauszukommen und dein Dispolimit bei der Bank sofort kündigst. Ansonsten läufst du Gefahr, am Ende mit zwei Krediten dazustehen.

Ausgaben besser im Blick haben

Langfristig sollte dein Ziel sein, nicht mehr von deinem Dispokredit Gebrauch machen zu müssen.

Dispolimit senken

Zu Beginn könntest du bei deiner Bank dein Dispolimit senken, so bekommst du gar nicht erst die Chance, zu hohe Schulden zu machen.

Haushaltsbuch führen

Verschaffe dir einen Überblick über deine Ausgaben, entweder in Form eines Haushaltsbuchs oder einer App. Sind deine Schulden aufgrund von Lebensnotwendigen Dinge entstanden oder handelt es sich doch eher um Konsumschulden?

Konsumschulden vermeiden

Überlege bei jedem spontanen Kaufimpuls, ob du das Produkt wirklich brauchst oder nur willst. Das zu unterscheiden ist für viele Menschen gar nicht so einfach. Tipps dazu erhältst du unter folgendem Artikel: So vermeidest du Konsumschulden.

Unterstützung suchen

Wenn es dir schwerfällt, dein Money Mindset zu verändern, dann suche dir dafür Unterstützung, zum Beispiel im Money Mindset Kurs von Fortunalista. Wer noch einen Schritt weiter gehen und lernen will, wie das gesparte Geld angelegt werden kann, für den ist das Fortunalista Bootcamp die richtige Wahl.