Eins Vorweg: Sparen allein macht nicht reicht. Aber das gesamte Einkommen für ferne Reisen, teure Kleidung und exquisite Restaurants leider auch nicht. Es gibt unterschiedliche Gründe und Motivationen zum Sparen, die mit Sicherheit bei jeder unterschiedlich sind. Hier sind meine persönlichen Gründe fürs Sparen.
1. Unabhängig sein
Reden wir nicht lange drum rum: Geld bedeutet Unabhängigkeit. Das ist in vielen Situationen sehr hilfreich: Du hast einen Job, der Dir nicht gefällt, weil du dich nicht weiterentwickeln kannst. Oder möchtest vielleicht sogar in eine neue Branche wechseln und dafür neue Kenntnisse erlangen und Seminare besuchen. Mit einem gewissen finanziellen Puffer kannst du deinen Job kündigen und hast mehrere Wochen Zeit dich auf Bewerbungen und eine neue Stelle zu konzentrieren – ohne dass du am Hungertuch nagst. Oder du willst dich vielleicht von deinem Partner trennen und aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen, brauchst aber ein Startkapital für die Einrichtung einer neuen Wohnung.
Wenn du Geld auf der hohen Kante hast, das im besten Fall drei Monatsgehältern entspricht, machst du dich nicht abhängig von anderen. Du hast die Möglichkeit kurzfristig zu handeln und kannst auch mal spontan sein, ohne über die Folgen nachdenken zu müssen. Allein dieser Gedanke, andere Möglichkeiten zu haben und nicht gebunden zu sein an etwas macht selbstbewusster und glücklicher.
2. Für den Notfall gewappnet sein
Die Waschmaschine geht kaputt, das Auto muss zur Reparatur oder du hast einen Wasserschaden in der Wohnung und die Versicherung kommt nicht auf – ein Notfall kann jederzeit unverhofft auftreten. Die Faustregel besagt, man solle drei Netto-Monatsgehälter auf der hohen Kante haben. Du musst nicht mehr zittern, wenn Du in deinem Briefkasten dicke Briefe vom Amt findest oder etwas kaputt geht, da du für unvorhergesehene Ausgaben schon vorbereitet bist.
29,5 Prozent der Deutschen haben übrigens überhaupt keine Ersparnisse! Null, Niente, Nada! Diejenigen, die sparen, tun das hingegen fleißig: So besitzt rund die Hälfte der Sparer über 15.000 Euro. Knapp ein Viertel hat sogar mehr als 50.000 Euro auf der hohen Kante. Heute schockiert es mich, dass so viele Menschen gar nichts sparen, obwohl ich vor einigen Jahren mich selbst dazu gezählt habe.
Das wichtigste ist jedoch anzufangen. Selbst wenn es am Angang nur jeder 5-Euro-Schein ist, den du sparst, statt ihn auszugeben. Versuch also wenn es nicht anders geht, klein anzufangen und mach aus dem Sparen eine Gewohnheit. Dann brauchst du im Notfall keine schlaflosen Nächte mehr zu haben.
3. Spontan sein können
Natürlich solltest du nicht für jedes potenzielle Wellness-Wochenende oder jeden Designerschuh gleich an dein Angespartes gehen. Aber stell dir vor, deine beste Freundin trennt sich von ihrem Freund und an seiner Stelle, sollst nun du mit ihr verreisen. Das Strandhaus auf den Malediven, das die beiden gebucht hatten, ist bereits bezahlt. Du müsstest nur noch den Flug zahlen und ab geht’s in die Sonne.
Oder du hast die Möglichkeit dein eigenes Business zu gründen, musst dich aber schnell entscheiden. Mit einem Sicherheitspolster und genügend Rücklagen, kannst du auch Risiken eingehen, die sich am Ende für dich auszahlen und dich vielleicht auch glücklicher machen.
4. Ohne schlechtes Gewissen einkaufen
Jeder kennt diese Momente: Der Winter ist vorbei und man möchte seine Garderobe mit ein oder zwei neuen Sachen auffrischen. Ein neuer Sommerduft muss natürlich auch her. Und Schuhe – denn Stiefeletten mag keiner mehr sehen. So, und plötzlich hat man 300 Euro auf den Kopf gehauen und geht glücklich nach Hause. Spätestens da kommt das schlechte Gewissen: Kann ich mir das diesen Monat leisten? Wer regelmäßig einen bestimmten Betrag aufs Tagesgeldkonto oder in sein Aktiendepot einzahlt, hat nicht bei jedem Spontankauf gleich ein schlechtes Gewissen. Denn auch mit dieser Ausgabe, wächst euer Vermögen trotzdem weiter. Und ab und zu darfst du dich dafür belohnen.
Wichtig natürlich: Erst sparen und investieren, dann belohnen. Niemals umgekehrt!
5. Weil sparen tatsächlich Spaß macht
Ja, es ist so – irgendwann bringt das Sparen tatsächlich Freude. Früher war der Gedanke ans Sparen und das ganze Thema Finanzen für mich langweilig und bieder. Ich wollte nicht sparen – ich wollte Spaß! Heute mit immerhin 32 Jahren möchte ich weiterhin Spaß haben, ich genauso will ich Sicherheit. Geld allein macht nicht glücklich, aber der Blick auf den Kontostand gibt mir ein gutes Gefühl. Wenn ich den sich jeden Monat wachsenden Kontostand sehe, bin ich zufrieden und auch stolz darauf, etwas erreicht zu haben, dass ich vor zwei Jahren noch für absolut unmöglich hielt.
Natürlich lassen sich nicht alle meine Gründe gleichzeitig anwenden, denn dann ist euer Konto leer oder bleibt direkt bei Null. Aber wie du siehst, gibt es gute Gründe, einfach mal mit dem Sparen anzufangen und zu sehen, wie dein Konto wächst und wächst.
Mehr zum Sparen findest du auch hier: SPAREN: DIE BESTEN SPARTIPPS UND -TRICKS