Risikoarme Geldanlagen im Vergleich

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Warum Geld nicht auf einem Girokonto verwahrt werden sollte und welche risikoarmen Alternativen es zu diesem Konto gibt, erfährst du hier.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei einem Tagesgeldkonto handelt es sich um ein verzinstes Konto ohne feste Laufzeit. Eignet sich am besten, einen Notgroschen aufzubauen.
  • Bei einem Festgeldkonto wird das Geld über einen festen Zeitraum zu einem ebenfalls festen Zinssatz angelegt. Renditen können damit nicht erzielt werden.
  • Anleihen sind Wertpapiere. Bei dieser Investitionsmöglichkeit leihen Anlegerin dem Staat oder einem Unternehmen Geld und erhalten im Gegenzug Zinsen. Mittlerweile liegen diese jedoch in der Regel unter der Inflationsrate.

Sicherheit und Geldwerterhalt

Zunächst muss geklärt werden, was Sicherheit im Zusammenhang mit Geldanlagen bedeutet. Für die meisten Menschen bedeutet es Planbarkeit. Da niemand in die Zukunft blicken und Renditen vorsehen kann, gibt es für sicherheitsorientierte Anlegerinnen nur eingeschränkte Anlagemöglichkeiten.

Geldwerterhalt beschreibt die Tatsache der Aufrechterhaltung deines Vermögens. Hierbei gibt es allerdings zwei große Unterschiede: Du kannst die reine Geldsumme aufrechterhalten oder den reinen Geldwert. Der Unterschied ist folgender: Bei der Geldsumme, sollen zum Beispiel nach 10 Jahren 1.000 Euro immer noch 1.000 Euro sein. Bei dieser Vorgehensweise wird die jährliche Inflation (Geldentwertung) nicht berücksichtigt. Es empfiehlt sich demnach, auf den Geldwerterhalt zu achten: Beim Geldwerterhalt wird die jährliche Inflationsrate berücksichtigt. Damit nach zehn Jahren die gleiche Kaufkraft vorhanden ist, müssten also bei einer Inflationsrate von 2 Prozent jährlich aus 1.000 ,00 Euro in zehn Jahren 1.218,99 Euro werden.

Da eine hohe Rendite Der Ertrag bzw. Gewinneiner Geldanlage innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Sie wird in Prozent angegeben und bezieht sich immer auf das eingesetzte Kapital. lediglich mit erhöhtem Risiko erzielt werden kann, wird vielen Anlegerinnen spätestens jetzt bewusst, dass Sicherheit und Rendite zwei konkurrierende Ziele sind.

Tagesgeldkonto

Das Tagesgeldkonto ist ein risikoloser Ort, um dein Geld aufzubewahren und die reine Anlagesumme zu sichern. Diese Kontenform ist sehr flexibel und daher bestens für den Aufbau deines Notgroschens geeignet.

Das Tagesgeldkonto ist ein verzinstes Konto ohne feste Laufzeit. Die Verzinsung ist in der Regel höher als beim Sparbuch – wobei man an dieser Stelle erwähnen muss, dass das Sparbuch in der Praxis kaum mehr Verwendung findet.

Bei einem Tagesgeldkonto sind die Zinsen nicht festgeschrieben, sondern variabel, derzeit kann bei einem Tagesgeldkonto mit einer durchschnittlichen Rendite von 0,25 Prozent kalkuliert werden. Nach einem Anlagehorizont von zehn Jahren hättest du 1.025,28 Euro inklusive Rendite. Um den Geldwert zu erhalten, fehlen in zehn Jahren rund 190,00 Euro.

Als rentable Geldanlage ist das Tagesgeldkonto nicht geeignet. Trotzdem solltest du eines haben, um deinen Notgroschen aufzubauen und im Ernstfall für Notfälle gewappnet zu sein.

Festgeldkonto

Das Festgeldkonto ist eine Anlageform mit festgelegtem Anlagehorizont und einem festgeschriebenen Zinssatz. Der Anlagezeitraum beträgt mindestens einen Monat und maximal zehn Jahre. Während des Anlagezeitraums kann nicht auf das Geld zugegriffen werden.

Bei dieser Anlageform liegt die durchschnittliche Rendite etwas über der des Tagesgeldkontos.
Bei einem Anlagezeitraum von zehn Jahren konnten 2020 bei der Bigbank Estland immerhin noch 1,84 Prozent Zinsen erzielt werden. Am Ende der Laufzeit beträgt das investierte Eigenkapital inklusive Zinsen 1.200,01 Euro. Um die durchschnittliche Inflationsrate von 2 Prozent auszugleichen, fehlen noch 19,00 Euro.
Sollten aufgrund der Wirtschaftskrise der Leitzins und somit auch die Nominalzinsen in nächster Zeit steigen, werden Anlegerinnen bei dieser Anlageform leider benachteiligt, da es sich bei einem Festgeldkonto um eine festverzinsliche Anlageform handelt. Das investierte Kapital ist bis zum Ende der Laufzeit fest gebunden.

Anleihen

Anleihen sind Wertpapiere, die in der Regel an der Börse gehandelt werden. Bei dieser Investitionsmöglichkeit leihst du als Anlegerin dem Staat oder einem Unternehmen Geld und erhältst im Gegenzug Zinsen, du fungierst hierbei als Geldgeber. Grundsätzlich muss auch bei dieser Anlageform zwischen Anleihen mit variablen und festen Zinssätzen unterschieden werden. Die meisten Anlegerinnen wählen Anleihen mit einem variablen Zinssatz und hoffen, dass die zu erzielende Rendite höher als die Inflation ausfällt. Da Anleihen stets ungebunden sind, können diese zu jeder Zeit an der Börse verkauft werden.

Früher konnte man mit deutschen Staatsanleihen Zinsen von bis zu 5 Prozent pro Jahr erzielen, leider kann von solchen Renditen mittlerweile nur geträumt werden.
Im April 2018 bekamen Anlegerinnen etwa 0,54 Prozent Zinsen auf deutsche Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit. Ein Jahr später waren es nur noch 0,01 Prozent. Wenn du Glück hast, kannst du also deine Anleihe verkaufen und das Geld gewinnbringend investieren.

Sicherheit vs. Rendite

„Sicherheit frisst Rendite“, in dieser kurzen Redewendung steckt sehr viel Wahrheit. Um Vermögen aufzubauen und die Rentenlücke schließen zu können, sind Aktieninvestments eine gute Wahl. Mit der richtigen Anlagestrategie und unter Berücksichtigung von Aktienkennzahlen kannst du auch dein Vermögen aufbauen. Im Grunde genommen wird mit jeder Anlageform, bei der die Rendite unterhalb der Inflationsrate liegt, Geld entwertet.

Damit Geld auch in Aktien verhältnismäßig sicher investiert ist, müssen zwei wesentliche Dinge beachtet werden:

Ein langer Anlagehorizont gleicht Schwankungen aus

Der jeweilige Anlageerfolg steht in direktem Zusammenhang mit dem gewählten Anlagehorizont. Aufgrund des Konjunkturzyklus sind Kursschwankungen absolut normal und nicht besorgniserregend. Es kann auch, zu einem Börsencrash kommen. Bei einem längerfristigen Anlagehorizont wird der Kursverlust in der Regel aufgefangen. Wichtig daher, investiere ausschließlich Geld auf welches du nicht zwingend angewiesen bist.

Risikostreung minimiert das Verlustrisiko

Risikostreuung ist das Nonplusultra bei Aktieninvestments. Investiere möglichst in verschiedene Branchen, Länder und Währungsregionen, denn mit Hilfe der Risikostreuung können wirtschaftliche Rückschläge eines Landes oder einer Branche im besten Fall ausgeglichen werden.
Gerade für Anfängerinnen ist hier ein breit gestreuter ETF bestens geeignet. Einige Online Broker bieten sparplanfähige ETFs bereits ab 25 Euro monatlich an.