Die 3 häufigsten Fehler bei der Altersvorsorge. Es gibt Fehler, die viele Frauen machen und die ich immer wieder beobachte. Manche davon habe ich auch schon selbst gemacht. Hier sind die drei größten Fehler, die Frauen bei der Altersvorsorge machen.
1. Zu lange warten
Ich hatte am Anfang einen ganz großen Denkfehler. Und zwar dachte ich, dass ich mit meiner Altersvorsorge noch warten kann, weil ich ja eh noch nicht genügend Geld verdiene und es sich erst so richtig lohnt, wenn man auch viel Geld zum Sparen hat.
Ein absoluter Irrtum! Und tatsächlich immer noch der Finanzfehler, den ich bis heute am meisten bereue. Denn natürlich lohnt es sich schon mit wenig Geld anzufangen. 25 Euro im Monat hätte ich auch als Abiturientin oder Studentin locker aufbringen können. 2004 habe ich Abi gemacht. Hätte ich also seitdem jeden Monat 25 Euro gespart, wären das heute 4.500 Euro, die ich insgesamt gespart gehabt hätte.
Wenn ich das Geld dann aber auch noch in einen ETF-Sparplan angelegt hätte – eine Entwicklung übrigens, die in diesem Zeitraum gerade erst in Deutschland auf den Markt kam – dann sähe mein Sparvermögen heute anders aus. Mit einer Verzinsung von 6 Prozent wären bereits 7.209,73 Euro auf dem Konto!
Wer lange wartet, lässt sich also die schöne Wirkung des Zinseszinseffekt entgehen. Und wie man sieht, braucht man auch gar nicht viel Geld dazu.
2. Das Wort Risiko nicht richtig verstehen
Laut einer Umfrage von J.P. Morgan ist es 54 Prozent der Frauen wichtiger, ihr Kapital zu erhalten, statt es zu vermehren. Sie haben halt einfach Angst davor ein Risiko einzugehen. Wenn ich das heute lese, finde ich es so schlimm, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Also zunächst einmal: Man erhält das Kapital nicht, indem man sein Geld nicht anlegt. Die Zahl bleibt zwar die gleiche, aber der Wert schrumpft. Es ist egal, ob ich mein Geld unterm Kopfkissen oder auf dem Sparbuch liegen lasse, wo ich es als sicher erachte.
Machen wir mal ein Gedankenspiel: Was wäre denn, wenn ich heute erst mein Abi machen würde und dafür 4.500 Euro geschenkt bekomme. Mal angenommen also, Tante Bertha drückt mir einen schönen Umschlag mit 4.500 Euro in die Hand und sagt: „Hier mein Kind. Viel Spaß damit.“ Ganz verantwortungsbewusst wie ich bin, nehme ich das Geld und lege es auf mein Sparbuch. 15 Jahre später, möchte ich es dann endlich für die Einrichtung meiner neuen Wohnung nutzen. Tja, blöd nur, dass die Inflation mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und die 4.500 Euro nur noch 3.343,57 Euro Kaufkraft wert sind.
Soviel also zum Thema Risiko und Sicherheit. Das größte Risiko bei der Geldanlage, ist nämlich, nichts zu tun. Alle anderen Risiken lassen sich kalkulieren. Das jetzt detailliert auszuführen, würde hier zu weit führen. Das Thema Risiko ist allerdings auch ein Thema in meinem Finanzkurs für Frauen. Denn es gibt Möglichkeiten, wie man weiß, wann ein Risiko, ein Risiko ist und welche Frau ganz individuell ihr Risikoprofil ermittelt.
3. Sich in Informationen verlieren
Bei der Finanzplanung gibt es meiner Meinung nach drei Phasen: Die erste ist die der Aufmerksamkeit auf das Thema. Entweder weiß man schon lange, dass man sich um die eigenen Finanzen kümmern muss und schiebt dieses Thema einfach mal lieber von Monat zu Monat oder sogar Jahr zu Jahr vor sich her. Oder man hat es, wie auch ich damals, noch so gar nicht auf der eigenen Agenda stehen und blickt noch ganz optimistisch und blauäugig in die Zukunft. Versorgungslücke? Altersarmut? – Nie gehört. Irgendwann kreuzen diese Themen dann doch öfters den eigenen Weg und man weiß endlich, die Bedrohung ist da – und sie ist real.
Die zweite Phase ist dann die Phase der Informationssuche. Man zieht los in die Welt und sucht nach Informationen. Voller Tatendrang kämpft man sich durch den wilden Finanzdschungel und kommt immer tiefer in die undurchsichtigen und manchmal sehr widersprüchlichen Finanzinformationen: „Riesterrente ist der letzte Ausweg“, „Riestern lohnt sich nicht mehr“, „Retten Sie Ihre Rente mit Aktienfonds“, „Die Aktienkurse fallen rasant“, „ETFs reichen als Altersvorsorge“, „ETFs sind brandgefährlich“ und so weiter.
Kein Wunder, dass viele währenddessen genervt und resigniert aufgeben und dann doch lieber am Ende das Geld einfach auf dem Sparbuch liegen lassen, wo es langsam aber sicher zusammenschrumpft, bis es kaum noch etwas wert ist. Hauptsache gar nichts machen, als dass man einen kleinen Fehler begeht. Ein fataler Denkfehler.
In letzter Zeit habe ich auf unterschiedlichen Events immer wieder die gleichen Frauen getroffen, die sich seit Monaten in der Phase der Informationssuche befinden. Es ist ja absolut gut und in Ordnung, wenn man sich erst einmal sicher fühlen möchte, bevor man anfängt. Man lernt allerdings auch nicht schwimmen, indem man viele Bücher dazu studiert. Irgendwann muss man einfach ins Wasser springen. Wer auch meinem Instagram-Kanal folgt, erinnert sich vielleicht noch an diesen Beitrag, den ich Anfang des Jahres gepostet habe:
Also trau dich endlich und spring einfach rein!
Trau dir auch selbst mehr zu. Und wenn du es dir nicht selbst zutraust und zu große Angst davor hast, Fehler zu machen, dann such dir jemanden, der dir dabei helfen kann.
Falls du also nicht alleine springen möchtest, dann schau mal bei meinem Finanzkurs vorbei. Mit mehreren Menschen zusammen und jemandem, der auf dich achtet, macht das Reinspringen ja vielleicht mehr Spaß.
Nichts zu tun, ist jedenfalls keine Option.