ETC steht für Exchange Traded Commodities. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Rohstoffe. Anders als ETFs ermöglichen sie das Investieren in einzelne Rohstoffe statt in Aktien.
Lange bevor es Papiergeld gab, tauschten die Menschen in Rohstoffen: Ob Getreide, Gold oder sogar Gänse, Hauptsache war, der Stoff war in irgendeiner Weise verwertbar. Wenn man einen Blick in sein Portemonnaie wirft, stellt man fest, dass es zwar mit vielen bunten Scheinen gefüllt ist (zumindest im Idealfall), aber letztendlich könnten wir mit diesen Scheinen nicht überleben. Es sei denn, man macht daraus ein Feuer, um sich zu wärmen oder ein Stück Fleisch darüber zu grillen. Der Mensch ist aber nun bequem und möchte ungern Risiken eingehen.
Daher haben wir uns mittlerweile darauf geeinigt, dass es besser ist, theoretisch wertlose Papierscheine mit sich herumzuschleppen, als seine ganzen Schweine, Reissäcke oder Silberlöffel, die man dann eintauschen könne. Die meisten Menschen denken bei dem Wort Rohstoffe vorwiegend an Gold, Silber und gegebenenfalls Öl, wenn es darum geht, ihr Geld in Rohstoffe zu investieren. Man kann es aber auch in Platin, Kupfer, Weizen, Sojabohnen oder Kakao anlegen.
Investitionen in solche sogenannten Sachwerte werden immer dann beliebt, wenn es den Unternehmen an der Börse gerade schlecht geht. Denn ob wir in zwei Jahren noch Facebook brauchen, weiß niemand. Dass wir aber immer noch Leitungen bauen müssen und sowohl Haus als auch Körper mit Energie versorgen müssen, ist gewiss. Außerdem erreichen die Preise für Öl, Gold, Kupfer und Kaffee immer wieder neue Rekorde. Je nach Anlagestrategie empfehlen viele Experten, etwa fünf Prozent des Gesamtvermögens in Rohstoffe zu investieren.
Exchange Traded Commodities, kurz ETCs bieten die Möglichkeit, in Edelmetalle und Rohstoffe zu investieren. Anlegerinnen können mit Rohstoff-ETFs kostengünstig auf breit gestreute Rohstoff-Indizes setzen. Möchtest du jedoch nur in einen einzelnen Rohstoff investieren, benötigst du einen ETC. Dabei handelt es sich um eine Sonderform von Zertifikaten und somit um Schuldverschreibungen, denen ein höheres Risiko zugrunde liegt. Dazu weiter unten mehr.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, ETFs und ETCs sind in etwa das Gleiche: Beide sind offen strukturiert, kostengünstig und ihre Preisbildung ist transparent. Außerdem verfügen beide Anlageklasse Unterschiedliche Möglichkeiten der Geldanlage mit jeweils ähnlichen Merkmalen. Die wichtigsten Anlageklassen sind Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle und Immobilien. über eine unbegrenzte Laufzeit und werden an der Börse gehandelt. So weit, so gut. Allerdings gibt es keinen ETF, der die Wertentwicklung eines einzelnen Rohstoffes abbildet, weil ein Index stets diversifiziert sein muss. Wenn du dein Geld also in einen einzelnen Rohstoff investieren möchtest, brauchst du also einen ETC.
Wenn du vorab noch mehr zu ETFs wissen möchtest, schau dir den Artikel Vorteile und Nachteile von ETFs an.
Bei einem ETC gehst du ein viel höheres Risiko ein, als beim ETF. Der Grund: Mit einem ETC erwirbst du eine Schuldverschreibung des Emittenten (Herausgeber des ETCs) und gehst damit ein Kreditrisiko ein. Um dieses Risiko etwas zu senken, gibt es unterschiedliche Besicherungen:
Physisch hinterlegte ETCs: Viele Edelmetall-ETCs für Silber oder Gold bilden in der Regel den Kassapreis (den Preis für eine Sofortlieferung) ab und sind physisch besichert. Das heißt, wenn du in einen physisch hinterlegten Gold-ETC investiert, liegen irgendwo tatsächlich die echten Goldbarren im Tresor eines Treuhänders. Dadurch wird das Emittentenrisiko bei physischen ETCs eliminiert, wenn der Herausgeber tatsächlich pleite geht.
Vollständig besicherte ETCs: Auch hier ist eine Sicherheitseinlage hinterlegt, die allerdings nicht aus Tonnen von Goldbarren besteht, sondern aus Kreditsicherheiten. Diese können Bareinlagen oder Wertpapiere mit sehr guter Bonität sein.
Diversifikation ist gut und wichtig, denn es senkt das Gesamtrisiko des eingesetzten Kapitals. Ob man dafür in einzelne ETFs investiert oder Aktien mit Rohstoffen mischt, bleibt jedem selbst überlassen, denn jeder hat eine andere Risikogrenze.
Während viele der Investition in Gold und andere Edelmetalle offen gegenüberstehen, werden Agrargüter skeptisch betrachtet. Zu Recht: Vielleicht freuen sich irgendwo Menschen, wenn durch eine Trockenperiode die Ernte irgendwo auf der Welt schlecht ausfällt und der Preis für Reis, Soja oder Kakao plötzlich steigt. Gleichzeitig treffen aber solche Ereignisse vor allem auch immer die Menschen aus den umliegenden Gebieten, die ihre Ernte verloren und gleichzeitig kein Geld für Ersatzlebensmittel haben. Das muss in der heutigen Zeit einfach nicht sein.
Denn wenn man nach ein paar Jahren den Gewinn abschöpft, möchte man es mit einem guten Gewissen tun und sich vollkommen über das zusätzliche Geld freuen können, ohne dass dafür unter Umständen eine Familie hungern musste.