Wer Renditechancen möchte, muss auf Engagement für nachhaltiges Wirtschaften nicht verzichten. Im Gegenteil: Entscheiden sich Anlegerinnen bewusst für eine nachhaltige Geldanlage, fördern sie Unterstützenswertes wie erneuerbare Energien und humane Arbeitsbedingungen rund um den Globus. Mittlerweile gibt es vielfältige ethische Investmentfonds, die sich einer steigenden Nachfrage erfreuen. Dabei musst du auch nicht auf teure und komplizierte Fonds zurückgreifen, sondern kannst entspannt in nachhaltige ETFs investieren.
Für nachhaltige Investmentfonds existiert keine allgemeingültige Definition. Grundsätzlich lassen sich Öko-Fonds und ethische Fonds unterscheiden. Die grünen Fonds konzentrieren sich auf Umweltaspekte, während umfassend nachhaltige Fonds viele weitere Aspekte einbeziehen, wie Menschenrechte oder Arbeitsbedingungen.
Sie meiden zusätzlich Investments in die Rüstungsindustrie und Tabakindustrie. Die Anlagekriterien unterscheiden sich von Fonds zu Fonds. Am besten informierst du dich auch immer im Anlageprospekt über die genauen Kriterien, die der Fonds erfüllt.
Unterschiede finden sich auch bei der Frage, wie Fondsgesellschaften diese Kriterien anwenden – sie können Ausschlusskriterien oder Positivkriterien formulieren. Bei Ausschlusskriterien ignorieren sie alle, die gegen bestimmte nachhaltige Maßstäbe verstoßen. Anspruchsvoller sind meist Fonds mit Positivkriterien: Bei diesen müssen Firmen als Pioniere aktiv ein nachhaltiges Wirtschaften verwirklichen.
In vielen Fällen basieren diese Fonds auf dem Best-in-class-Ansatz als weitere Option. Dann landen die Unternehmen im Fonds, die jeweils in ihrer Branche das nachhaltigste Geschäftsmodell aufweisen.
Bei einer nachhaltigen Geldanlage in Aktien gilt dieselbe Regel wie insgesamt an der Börse: Als Anlegerin solltest du dein Kapital auf verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder streuen. Einzelne Firmen und gesamte Branchen können sich gegen den Markttrend negativ entwickeln.
Ein Beispiel ist die deutsche Solarindustrie, die nicht mit der billigen chinesischen Konkurrenz mithalten konnte. Hatten Aktionäre damals einseitig auf deutsche Solaraktien gesetzt, mussten sie massive Verluste verkraften. Deswegen empfehlen sich für Anfänger und Menschen ohne großes Vermögen Investmentfonds. Auch mit geringen Beträgen kann so dank Fonds das Risiko breit verteilt werden und du setzt nicht alles auf eine Karte.
Aktive Aktienfonds oder ETF? Das ist die nächste Frage. Im Grundsatz investieren beide in einen Korb von Aktien. Aktive Aktienfonds zeichnen sich aber durch ein aktives Management aus. Die Manager entscheiden innerhalb des Anlagehorizonts, welche Aktien sie mit dem Fondsvermögen kaufen.
Anders funktionieren ETFs, auch Aktien-Indexfonds genannt: Sie bilden einen Aktienindex eins zu eins ab. Entsprechend wenig Verwaltungsaufwand fällt an du sparst dir den teuren Fondsmanager. Kundinnen profitieren davon, dass es bei ETFs meist keine Ausgabeaufschlägen gibt und wesentlich geringere Verwaltungsgebühren als bei aktiven Fonds. Weitere Infos zu ETFs bekommst du auch hier: ETF-Sparpläne – so geht einfaches Investieren.
Auf der Welt gibt es viele Aktienindizes, aber nur wenige nachhaltige Varianten. Diese wenigen Indizes bilden die Grundlage für ethische ETFs. Einen umfassenden Ansatz verfolgen die beiden weltweiten Indizes MSCI World Socially Responsible Index und Dow Jones Global Sustainability World Enlarged.
Hierzulande hat sich der Deutschland Ethik 30 Aktienindex etabliert. Diese genannten Indizes ziehen vielfältige Faktoren wie Rechte von Arbeitnehmern heran. Speziell das ökologische Thema decken Indizes wie der Öko-DAX und der Natur-Aktien-Index ab. Für alle diese Indizes können Anleger bei verschiedenen Fondsgesellschaften ETFs kaufen, deren Wert sich fast identisch mit dem jeweiligen Index entwickelt.
Die genannten Indizes lassen sich auch als Sparplan ausführen. Als Fortunalista-Leserin weißt du ja mit Sicherheit bereits um die Vor- oder Nachteile bei der Wahl zwischen Einmalanlage und Sparpan. Für alle anderen bleibt zu sagen:
Sparpläne erfolgen automatisch, du zahlst meist den Durchschnittspreis und kannst bereits mit einem geringen Beitrag durchstarten.
Bei nachhaltigen ETFs verhält es sich genauso wie bei anderen: ETF-Sparpläne kannst du nicht nur bei Banken, sondern mittlerweile auch bei Online-Plattformen wie Weltsparen abschließen. Natürlich ist auch hier der Weg über eine Online-Plattform der günstigere.
Im ersten Schritt gilt es zu klären, ob Banken und andere Finanzdienstleister die gewünschten ETFs überhaupt im Angebot haben. Im zweiten Schritt lohnt ein Blick auf die Konditionen. Welche Gebühren fallen an? Zu unterscheiden sind dabei Bankgebühren für das Kaufen der Fonds sowie die Depotverwaltung und Gebühren, welche die Fondsgesellschaft erhebt.
Bei Sparplänen kommt es zusätzlich auf die Flexibilität an. Alle Anbieter fordern eine monatliche Mindestsparsumme, bei vielen liegt sie zwischen 25 und 100 Euro. Zusätzlich ist es wichtig, inwieweit du als Anlegerin die Sparraten ändern kannst. Bestenfalls kannst du die Zahlungen jederzeit erhöhen und reduzieren – auch ein zwischenzeitlicher oder endgültiger Stopp ist bei den guten Dienstleistern möglich. Achte also darauf, dass du dein Depot nicht bei einem Descount-Broker abschließt.
Zugleich erlauben gute Anbieter ohne Frist den teilweisen oder kompletten Verkauf der ETF-Anteile. So bleibst du als Anlegerin auch bei nachhaltigen Sparplänen flexibel und kannst rasch auf eine veränderte finanzielle Situation reagieren. Man weiß ja schließlich nie, was morgen ist.